Depression Besser drauf ohne Pille

Autor: Sabine Mattes

Die Einnahme der Pille kann das Depressionsrisiko erhöhen. Die Einnahme der Pille kann das Depressionsrisiko erhöhen. © Towfiqu Barbhuiya – stock.adobe.com

Orale Kontrazeptiva sind ein einfaches und effektives Mittel zur Empfängnisverhütung. Aufgrund der mit ihnen in Verbindung gebrachten Nebenwirkungen wird über sie jedoch immer wieder auch diskutiert.

Aktuelle Ergebnisse einer Kohortenstudie der Universität Uppsala zeigen, dass die „­Kombi-Pille“ (Östrogen-Gestagen-Präparat) in den ersten beiden Jahren nach Einnahmebeginn das Depressionsrisiko deutlich erhöht (Hazard Ratio, HR 1,79). Beginnt die Nutzung vor dem 20. Lebensjahr, ist der Effekt noch ausgeprägter (HR 1,95).

Nach zwei Jahren sank das erhöhte Depressionsrisiko wieder. Für Frauen, die bereits als Teenager mit der Pille starteten, blieb es jedoch ein Leben lang höher als bei jenen, die erst im Erwachsenenalter auf diese Weise verhüteten. Die Wissenschaftler erklären dies mit dem Einfluss, den hormonelle Veränderungen während der Pubertät auf kritische Prozesse der Hirnreife haben.

Quelle: Johansson T et al. Epidemiology and Psychiatric Sciences 2023; DOI: 10.1017/S2045796023000525