High durch Achtsamkeit Bewussteinsveränderung ganz ohne Drogen

Autor: Annette Kanis

In vielfältiger Form werden achtsamkeitsbasierte Programme therapiebegleitend umgesetzt. In vielfältiger Form werden achtsamkeitsbasierte Programme therapiebegleitend umgesetzt. © buritora - stock.adobe.com

Beim Achtsamkeitstraining steht die Konzentration auf den Moment im Fokus, sei es meditativ oder durch Aktion. Dabei lassen sich Bewusstseinszustände erreichen, die denen eines Drogenrausches ähneln.

Entkörperlichung, spirituelles Erleben, ein tiefes Empfinden von Glückseligkeit und das Gefühl weltumspannender Einheit lassen an die Effekte psychoaktiver Drogen denken. Diese Bewusstseinszustände können manche Menschen auch durch intensive Achtsamkeitsübungen erreichen. Das zeigt eine Studie aus Großbritannien.

Im Rahmen der Mindful Student Study untersuchte eine Gruppe um Dr. Julieta Galante von der University of Cambridge den Zusammenhang von Achtsamkeitstraining und Stressresilienz bei 670 Studentinnen und Studenten. Alle Testpersonen erhielten die psychologische Unterstützung, wie sie zur Stressbewältigung üblich ist, ein Teil ergänzend ein achtwöchiges Achtsamkeitstraining.
Nach einem Jahr füllten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Onlinefragebogen aus, wobei sie auch zu Art und Häufigkeit von veränderten Bewusstseinszuständen Auskunft gaben. Diese traten in der Achtsamkeitsgruppe im Vergleich zu den Kontrollpersonen doppelt so häufig auf. Die Wahrscheinlichkeit dafür stieg mit der Intensität des Achtsamkeitstrainings.

Die Konzentration auf den Moment steht im Fokus

In vielfältiger Form werden achtsamkeitsbasierte Programme therapiebegleitend umgesetzt. Viele Menschen machen solche Übungen auch im Rahmen ihrer Freizeitgestaltung, entweder angeleitet oder in Eigenregie. Beim Achtsamkeitstraining steht die Konzentration auf den Moment im Fokus, sei es meditativ oder durch Aktion. Der Nutzen für die geistige und körperliche Gesundheit ist gut bekannt, schreiben Galante et al. Aber wenn veränderte Bewusstseinszustände auftreten, kann dies für Betroffene schwierig einzuordnen oder gar beängstigend sei. Daher ist es wichtig, dass die Übungsleiterinnen und -leiter entsprechend geschult sind.

Quelle: Galante J et al. PLoS One 2024; 19: e0305928; DOI: 10.1371/journal.pone.0305928