
Wird die neue Hüfte halten? Registerdaten zeigen Einflussfaktoren

Ausgewertet wurden die Daten von 51.938 Patientinnen und Patienten aus dem Endoprothetikregister Deutschland, deren Schenkelhalsfraktur mittels Hüftendoprothese zwischen 2013 und 2020 versorgt worden war. Die Forschenden berechneten, wie sich Implantationstechnik, Alter, BMI, Vorerkrankungen und Standzeit auf das Outcome auswirkten. Parallel dazu wurden die Einflussfaktoren mithilfe von speziell trainierter
Künstlicher Intelligenz (KI) bewertet. OP am Wochenende nicht riskanter
Die Ausfallwahrscheinlichkeit für eine Hemiendoprothese lag bei 3,7 %, für eine Hüfttotalendoprothese 5,6 %. Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für den Ausfall einer Endoprothese konnte nachgewiesen werden für Männer, einen höheren BMI, jüngere Betroffene, die mehrere Vorerkrankungen hatten und eine Implantationstechnik ohne Zement. Für die Ausfallwahrscheinlichkeit machte es keinen Unterschied, ob die Prothese an Wochenenden oder Feiertagen im Vergleich zu regulären Wochentagen eingesetzt wurde. Auch die endoprothetischen Fallzahlen der Krankenhäuser waren hierfür nicht relevant. Dies spricht für eine standardisierte Versorgungsqualität bei Schenkelhalsfrakturen. Laut KI waren die größten Einflussfaktoren die Standzeit, der BMI und das Patientenalter.
Bei Komorbiditäten besser zementieren
Das Team schlussfolgert, dass bei jüngeren Patientinnen und Patienten mit Komorbiditäten eine zementierte Implantationstechnik der Prothese gewählt werden sollte. Diese Erkenntnisse decken sich auch mit anderen Registeranalysen. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz können durch Auswertung großer Datenbanken aus nationalen Registern zukünftig noch präzisere Aussagen zum besten therapeutischen Vorgehen getroffen werden.
Gotzler A et al. Orthopadie (Heidelb.) 2024; 53: 945-954; doi: 10.1007/s00132-024-04568-6