Clostridioides difficile Dem Keim die Sporen geben
Clostridioides-difficile-Infektionen werden standardmäßig mit Antibiotika behandelt. Das Problem: Damit werden zwar die toxinproduzierenden Bakterien, jedoch nicht ihre Sporen abgetötet. Diese können nach Ende der Antibiose aktiv werden und zu Rückfällen führen.
Vermutlich spielt dabei eine Rolle, dass als Kollateralschaden einer Behandlung mit Breitbandantibiotika auch das Mikrobiom verändert wird. So gehen zum Beispiel auch Firmicutes-Bakterien zugrunde, die für die Resistenz gegenüber ungewollten Kolonisierungen im Darm essenziell sind.
Vier Kapseln täglich über einen Zeitraum von drei Tagen
In einer aktuellen Studie hat man daher nun den Effekt einer Einnahme von Firmicutes-Sporen nach Ende der Antibiotikatherapie auf die Häufigkeit von C.-difficile-Rezidiven untersucht. An der doppelblinden, randomisierten, kontrollierten Studie teilgenommen haben 182 Menschen in einem Durchschnittsalter von 65,5 Jahren, die im vorangegangenen Jahr mindestens drei C.-difficile-Infektionen hatten. Im Anschluss an die Antibiotikabehandlung der letzten Infektion erhielten sie über drei Tage je vier Kapseln mit Firmicutes-Sporen (SER-109) bzw. Placebo.
Mit Erfolg: Nur 12 % der Patienten in der SER-109-Gruppe erlitten in den folgenden acht Wochen ein Rezidiv – im Vergleich zu 40 % in der Placebogruppe. Das entspricht einem relativen Risiko von 0,32, wie die Autoren berichten. Die Wirksamkeit war unabhängig vom Alter der Betroffenen.
Von den insgesamt 43 Rückfällen, die in der Studie verzeichnet wurden, traten 75 % innerhalb von zwei Wochen, 85 % innerhalb von vier Wochen nach Ende der Antibiotikatherapie auf. Die zugeführten Firmicutes-Bakterien waren bereits eine Woche nach Therapiebeginn nachweisbar und blieben es bis Woche 8.
Nebenwirkungen waren überwiegend mild
Im Hinblick auf die Rate an unerwünschten Ereignissen ergaben sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Nebenwirkungen waren überwiegend mild oder moderat und betrafen den Gastrointestinaltrakt.
Quelle: Feuerstadt P et al. N Engl J Med 2022; 386: 220-229; DOI: 10.1056/NEJMoa2106516