COPD Dem Sputum auf die Sprünge helfen
Viele COPD-Patienten leiden unter einer erheblichen Sputumproduktion. Doch ihre Fähigkeit, den Schleim abzuhusten, hat durch Überblähung, Insuffizienz respiratorischer Muskeln und vorzeitigem Kollaps der Atemwege Grenzen. Eine mangelhafte Clearance der Sekrete ist nicht nur unangenehm für den Patienten, sondern trägt zur Schädigung der Lunge bei, facht die lokale Entzündung an und steigert damit das Risiko für Exazerbationen.
Vibration sorgt für die Schleimlösung
Mit OPEP-Systemen (oscillatory positive expiratory pressure) können sich COPD-Patienten die Expektoration erleichtern und damit auch den Husten besser kontrollieren. Während der positive Druck die Atemwege offenhält, mobilisiert die Vibration den Schleim und bricht ihn auf, sodass er sich leichter abhusten lässt.
Die Evidenz für die Wirksamkeit dieser Therapie bei COPD war bisher allerdings schwach. Eine Metaanalyse aus 2020 mit kleineren Studien von meist kurzer Dauer fand Hinweise auf gewisse positive Effekte. Dieselbe Arbeitsgruppe, die sie damals publiziert hat, führte nun eine erste ausreichend gepowerte, randomisierte und kontrollierte Studie durch. Eingeschlossen wurden 122 Patienten mit stabiler COPD und täglicher oder nahezu täglicher Sputumproduktion.
Für den Beurteiler verblindet wendete eine Gruppe für drei Monate ein OPED-System an, die Kontrollgruppe erhielt eine Standardtherapie inklusive sekretlösender Atemübungen. Der Einsatz der OPEP-Therapie ging mit einer signifikanten Verbesserung des Leicester Cough Questionnaire (LCQ), des FACIT-Score (Functional Assessment of Chronic Illness Therapy) und der allgemeinen Lebensqualität (EuroQol 5D) einher. Die Patienten gaben zudem einen Rückgang der Sputumfrequenz und der Exazerbationshäufigkeit an. Auch die Hustenfrequenz nahm signifikant ab. Auf Schlafprobleme wirkte sich die Behandlung nicht maßgeblich aus. Fazit: Der regelmäßige Einsatz einer OPEP-Therapie verbessert Symptome und Lebensqualität von Patienten mit COPD mit (fast) täglicher Sputumproduktion.
Quelle: Alghamdi SM et al. Thorax 2022; DOI: 10.1136/thoraxjnl-2022-219077