Aromatherapie Die Macht der Düfte
Erst seit gut 20 Jahren wird zur Wirkweise ätherischer Öle klinisch geforscht. Technisch stellt sich dabei das Problem der reproduzierbaren Dosierung. Denn die als wirksam erachteten Substanzen werden mittels Duftlampen oder Vernebler zur Inhalation gebracht, über beträufelten Mull oder Gaze vor Nase bzw. Mund platziert oder per äußerlicher Einreibung sowie in Form von Badezusätzen angewendet.
Geruchloses Placebo wird von Teilnehmern bemerkt
In allen Fällen lassen sich lediglich die Details der Darreichung präzise beschreiben, nicht aber die Konzentration eines ausgewählten Wirkstoffs oder dessen effektive Dosis am Ort des Effekts, den Siebbeinzellen der Nasennebenhöhlen, erläutert Dr. Rainer Stange von der Abteilung für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin. Klinische Studien können in der Aromatherapie also nur Hinweise auf die Wirksamkeit einer Pflanze geben. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, einen geeigneten Komparator für den Kontrollarm einer randomisierten Studie zu finden. Denn die Teilnehmer merken es oft sofort, wenn sie mit einem geruchlosen Öl behandelt werden.
Die Einsatzmöglichkeiten der Aromatherapie sind vielfältig und beinhalten neben anderem die Behandlung von Schmerzen, Depressionen oder Schlafstörungen. In seiner Übersichtsarbeit berichtet Dr. Stange von ausgewählten Einzelstudien, Übersichtsarbeiten und Metaanalysen, um die Breite möglicher Indikationen deutlich zu machen.
Chirurgie
Geburtshilfe und Post-partum-Beschwerden
Zahnbehandlungen
Übelkeit und Erbrechen
Schlafstörungen
Quelle: Stange R. Zeitschrift für Phytotherapie 2021; 42: 169-174; DOI: 10.1055/a-1256-7129