Mit Zitronenduft gegen gestörte Körperwahrnehmung
Es wäre ein neuer Ansatz in der Therapie von Körperwahrnehmungsstörungen. Bisher war bekannt, dass Geräusche, visuelle und taktile Reize beeinflussen, wie Personen zu ihrem Körper stehen. Jetzt gelang es Kollegen der Universität Sussex gemeinsam mit Forschern aus London und Madrid, erstmals auch eine Verbindung zwischen Dysmorphophobie und Gerüchen zu zeigen. Und das gleich in zwei Studien.
Im ersten Experiment saßen die Teilnehmer vor einem Computerbildschirm und wurden mit verschiedenen Düften konfrontiert. Auf einer visuellen Analogskala schätzten sie ein, ob sie die Gerüche eher als spitz oder rund, warm oder kalt, hohen oder niedrigen Ton bzw. als dünne oder dicke Körpersilhouette wahrnahmen. In der Folgestudie standen die Probanden auf einem Holzboard und gingen eine kurze Strecke, während sie mit den Düften besprüht wurden. Über Kopfhörer hörten sie den Klang ihrer Schritte verstärkt. Anschließend beantworteten sie Fragen über ihre (Körper-)Gefühle.
Vanillearoma fühlt sich schwer an
Beim Geruch von Zitrone fühlten sich die Teilnehmer leichter, während Vanille mit einem „schweren Körper“ assoziiert war. Die Kombination mit Geräuschen verstärkte den Effekt. Die Ergebnisse sollen nun helfen, die Behandlung der Dysmorphophobie zu verbessern, etwa mithilfe neuer Technologien und Wearables.
Quelle: Pressemitteilung – University of Sussex