Bisphosphonate Eine Fraktur pro Jahr verhindert
Bisphosphonate verringern bei postmenopausalen Frauen mit einer Osteoporose unbestritten das Frakturrisiko. Doch die Therapie geht häufig mit Nebenwirkungen wie Reflux, Ösophagusreizung oder Übelkeit einher. Bleibt die Frage, ob es sich lohnt, diese Beschwerden für die Prävention in Kauf zu nehmen.
Wie lange die vorbeugende Intervention mit Bisphosphonaten nötig ist, um einen Benefit für die Patientinnen zu zeigen, hat nun ein Team um Dr. William Deardorff von der University of Califorina in San Francisco mithilfe einer Metaanalyse untersucht. Ausgewertet wurden ausschließlich randomisierte klinische Studien mit Arzneistoffen zur Prävention nicht-vertebraler Frakturen wie Alendronat, Risedronat und Zoledronsäure.
Die Auswertung der Daten von insgesamt 23.384 Patientinnen ergab: Werden 100 postmenopausale Frauen mit Osteoporose 12,4 Monate lang mit Bisphosphonaten behandelt, lässt sich eine Fraktur außerhalb der Wirbelsäule vermeiden. Gemessen an der deutlich längeren Lebenserwartung der postmenopausalen Frauen lohnt sich das aus Sicht der Autoren der Metaanalyse.
Dieses Ergebnis hilft, ältere Frauen zu identifizieren, die am ehesten von einer Bisphosphonattherapie profitieren. Neben der entsprechenden Lebenserwartung muss die Medikation allerdings mit sonstigen Therapien verträglich sein, zumal viele ältere Patientinnen multimorbide sind.
Quelle: Deardorff WJ et al. JAMA Intern Med 2021; DOI: 10.1001/jamainternmed.2021.6745