
Wann operieren bei Hidradenitis? Einfluss von Adipositas, Rauchen und Diabetes auf Therapieerfolg untersucht

Inwieweit die bei HS verbreiteten Komorbiditäten Diabetes, Adipositas oder der Risikofaktor Rauchen das Outcome der chirurgischen Therapie beeinflussen, bewerteten Rayad Shams und Dr. Christopher Sayed von der Universitätsklinik of North Carolina at Chapel Hill.
Die Auswertung basiert insgesamt auf zwölf Publikationen aus den Jahren 1947–2024. Einschlussvoraussetzung war neben verschiedenen Qualitätskriterien, dass man die chirurgische Intervention (inkl. Lasertherapie) in Bezug auf einen oder mehrere der genannten Risikofaktoren bei mindestens zehn Personen untersucht hatte.
In drei der zehn Studien, in denen Adipositas adressiert worden war, kam es bei adipösen Patientinnen und Patienten nach einer operativen Versorgung im Vergleich häufiger zu Wundheilungsstörungen wie einer Dehiszenz (3 % vs. 1 %) oder sie mussten wegen eines erforderlichen Débridements, einer Lappenplastik oder Hauttransplantation erneut aufgenommen und behandelt werden (8 % vs. 5 %).
Unter den fünf Studien mit Auswertungen zum Punkt Diabetes mellitus zeigte ebenfalls eine, dass Betroffene vergleichsweise häufiger erneut stationär für ein Débridement (Odds Ratio, OR, 2,19) oder eine Lappenplastik (OR 4,62) aufgenommen werden mussten. Keine der zehn Untersuchungen zum Faktor Rauchen ergab einen Zusammenhang mit dem Ausgang der chirurgischen Therapie.
Risiken im Vergleich zu anderen Eingriffen geringer
Adipositas, Zigarettenkonsum und Diabetes gelten allgemein als Faktoren, die ein gutes OP-Outcome gefährden. Treffen solche Faktoren auf eine Patientin oder einen Patienten mit Hidradenitis suppurativa zu, wird zunächst oft von einer chirurgischen Intervention abgeraten und der mögliche Therapieerfolg verzögert, so das Autorenduo. Zwar bestätigen die Ergebnisse Adipositas und Diabetes als Risikofaktoren, gleichzeitig fallen die Prävalenz und die Komplikationsschwere im Vergleich zu anderen Operationen meist geringer aus. Daten sollten in Studien zu dieser Fragestellung dringend spezifischer erfasst werden, um Menschen den Zugang zu chirurgischen Therapien zu erleichtern, heißt es.
Quelle: Shams RB, Sayed CJ. JAMA Dermatol 2025; DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.5731