Asthma Erst abhusten, dann Antikörper
Wie groß die Chancen für eine Remission sind, lässt sich vermutlich anhand bestimmter Biomarker im Sputum vorhersagen, berichtet ein belgisches Forscherteam um Dr. Catherine Moermans von der Universität Lüttich. Die Wissenschaftler analysierten Sputumproben von 52 Personen mit einem schweren eosinophilen Asthma vor Einleitung einer Anti-IL-5-Therapie mit Mepolizumab oder Reslizumab.
Nach einem Jahr Antikörpertherapie befanden sich elf der Asthmakranken (21 %) in Remission (d.h. keine oralen Kortikosteroide, keine Exazerbationen, Score im Asthma-Kontroll-Fragebogen < 1,5 und/oder im Asthmakontrolltest > 19, vorhergesagte Einsekundenkapazität ≥ 80 % und/oder Verbesserung der Einsekundenkapazität um ≥ 10 % sowie Eosinophilenzahl im Blut < 300/µl).
Im Vergleich zu den Personen mit schlechterem Ansprechen auf die Biologika hatten die Forschenden bei denjenigen mit späterer Remission bereits zu Therapiebeginn hohe Eosinophilen-, Makrophagen- und Lymphozytenzahlen festgestellt. Zugleich lag der Anteil Neutrophiler im Sputum niedriger. Ferner wiesen sie deutlich höhere Spiegel folgender Entzündungsmediatoren der Typ-2-Inflammationskaskade auf: Eotaxin-1, TSLP*, IL-5, eosinophile Peroxidase sowie IgE. Bezüglich der Sputumkonzentration von IL-3, IL-4, IL-13, IL-25, IL-33 und GM-CSF** unterschieden sich die beiden Gruppen dagegen nicht wesentlich.
Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass männliches Geschlecht sowie der Neutrophilenanteil, Eotaxin-1, IL-5 und die eosinophile Peroxidase im Sputum potenzielle Prädiktoren dafür sind, inwieweit ein schweres eosinophiles Asthma auf Biologika anspricht. Weitere Studien müssen diese Beobachtungen nun überprüfen, meinen sie.
* thymic stromal lymphopoietin
** granulocyte-macrophage colony-stimulating factor
Quelle: Moermans C et al. CHEST 2023; 163: 1368-1379; DOI: 10.1016/j.chest.2023.01.037