Darmkrebs FIT-Screening senkt das Sterberisiko erheblich

Autor: Wiebke Gaaz

Das FIT-Screening senkte das Darmkrebssterberisiko um ein Drittel. Das FIT-Screening senkte das Darmkrebssterberisiko um ein Drittel. © Tom – stock.adobe.com

In einer US-amerikanischen Fall-Kontroll-Studie war das einmalige FIT-Screening mit einem etwa um ein Drittel reduzierten CRC-Sterberisiko assoziiert. Noch effektiver fiel das Ergebnis für Tumoren des linken Kolons und Rektums aus.

Das Screening auf frühen Darmkrebs mittels eines fäkalen immunchemischen Tests (FIT) ist zwar mittlerweile breit etabliert. Wie effektiv jedoch die Präventionsmaßnahme dabei hilft, Tod aufgrund eines CRC zu verhindern, ist nicht sehr gut untersucht, schreiben Wissenschaftler:innen um Prof.Dr. Chyke Doubeni am Ohio State University College of Medicine, Columbus. Die Ergebnisse ihrer eingebetteten Fall-Kontroll-Studie legen nun nahe, dass ein einmaliges FIT-Screening das Risiko, an Darmkrebs zu sterben, insgesamt um etwa ein Drittel senkt. Allerdings spielt die Tumorlokalisation dabei eine erhebliche Rolle. 

Die Forschenden griffen auf Daten von mehr als zwei Millionen Mitgliedern des Krankenversicherers Kaiser Permanente Northern bzw. Southern California zurück. In ihre Analyse inkludierten sie insgesamt 10.711 Teilnehmende zwischen 52 und 85 Jahren, von denen 1.103 aufgrund eines CRC gestorben waren (Fälle). Diese wurden u. a. nach Alter, Geschlecht und Wohnort im Verhältnis 1:8 mit 9.608 Kontrollen ohne bekannte Darmkrebserkrankung zum Referenzzeitpunkt gematcht. Ausgeschlossen waren u. a. Personen, die als Erstscreening schon einmal eine Koloskopie erhalten hatten.

FIT-Screening reduziert Darmkrebsrisiko

44,8 % der Fälle und 55,6 % der Gesunden führten das FIT-Screening in den fünf Jahren vor der Diagnose bzw. dem korrespondierenden Datum mindestens einmal durch. Dies war mit einem um 33 % gesenkten Risiko, an Darmkrebs zu sterben, assoziiert (adjusted OR 0,67; 95 %-KI 0,59–0,76). Für einen Tumor im linken Kolon oder Rektum fiel es sogar um 42 % niedriger aus (aOR 0,58; 95 %-KI 0,48–0,71). Mit Malignomen im rechten Kolon gab es hingegen keine signifikante Assoziation (aOR 0,83; 95 %-KI 0,69–1,01). Die Forschenden stratifizierten die Daten weiter nach ethnischer Zugehörigkeit und ermittelten hinsichtlich der allgemeinen Risikoreduktion eine Spanne von 22 % bis 63 %.

In dieser Untersuchung betrug die kumulierte Positivrate innerhalb der fünf Jahre vor dem Referenzdatum 10,6 %. 76,8 % der Betreffenden erhielten danach innerhalb von zwölf Monaten eine Koloskopie. Nicht wahrgenommene abklärende Folgekoloskopien schwächen die potenzielle Wirksamkeit der Vorsorgemaßnahme ab, erläutern die Autor:innen. In dieser Untersuchung galt dies für etwa jede fünfte Person mit positivem FIT-Ergebnis.

Quelle:
Doubeni CA et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e2423671; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.23671