Asthma Früher mehr Krankenhausaufnahmen bei Hitze
Bekanntlich können viele Faktoren Asthmaanfälle auslösen. Einer, der zuletzt genauer untersucht wurde, sind hohe Temperaturen im Sommer. Hier scheint es einen Zusammenhang zu geben, allerdings sind die Studienergebnisse insgesamt uneinheitlich. Vor diesem Hintergrund hat ein Forscherteam um Dr. Garyfallos Konstantinoudis vom Imperial College London nun den Zusammenhang von asthma-bedingten Krankenhausaufnahmen und Außentemperaturen in England untersucht. Basis waren Daten des National Health Service zu gut 260.000 individuellen Patienten sowie die offiziellen Wetterdaten für die Sommer der Jahre 2002 bis 2019. Bei den Berechnungen wurden als mögliche Einflussfaktoren Regen, Luftfeuchtigkeit, Wind sowie nationale Feiertage statistisch berücksichtigt.
Die Ergebnisse: Im Sommer stieg mit jedem Grad Temperatur das Risiko für eine asthmabedingte Krankenhauseinweisung im Durchschnitt um 1,11 %. Dieser Effekt war bei Männern zwischen 16 und 64 Jahren am deutlichsten – dort stieg das Risiko um 2,1 %. Dies könnte daran liegen, dass sich diese Gruppe am ehesten draußen aufhält, so die Vermutung der Autoren. Der Effekt ließ mit der Zeit nach: Am stärksten ausgeprägt war er mit 3 % Risikozunahme pro zusätzliches Grad Temperatur in den Jahren bis 2007. In den Zeiträumen 2008 bis 2013 sowie 2014 bis 2019 war er dagegen kaum noch nachweisbar.
Nach Aussage der Autoren handelt es sich um die erste Studie, die zeigt, dass der Temperatureffekt mit der Zeit nachlässt. Als Erklärungen könnten ihrer Ansicht nach Unterschiede im Muster der Hitzeexposition (z.B. Hitzewarnungen), Anpassungsmechanismen, Veränderungen im Asthmamanagement, im Lebensstil und/oder in den Berufen infrage kommen.
Quelle: Konstantinoudis G et al. Thorax 2023; DOI: 10.1136/thorax-2022-219901