Gefäßplaques: Progression durch Cholesterin-Schwankungen
Größere Studien nähren den Verdacht schon länger, dass eine hohe LDL-Cholesterin-Variabilität mit Myokardinfarkt, Schlaganfall und Tod assoziiert ist. Doch handelt es sich dabei nur um Epiphänomene oder besteht eine Kausalität? Und gilt dies nur für LDL-C oder ein breiteres Lipoproteinprofil?
Um diese Fragen zu beantworten, analysierte eine US-amerikanisch-australische Arbeitsgruppe die Daten von 4976 KHK-Patienten aus neun klinischen Medikamentenstudien. In den Untersuchungen wurde die Variabilität der Lipoproteine nach 3, 6, 12, 18 und 24 Monaten kontrolliert. Das Augenmerk der Autoren lag auf Assoziationen zwischen der Progression des koronaren Atheromvolumens – sie wurde mittels seriellem intravaskulärem Ultraschall gemessen –, auf klinischen Ergebnissen und der Variabilität von LDL-C, HDL-C, Non-HDL-C, Gesamtcholesterin (total cholesterol, TC), auf dem TC/HDL-Quotienten und auf Apolipoprotein B.
Cholesterin häufiger messen und aggressiv senken
Einzig die Variabilität des HDL-Cholesterins war nicht signifikant mit der Atheromprogression assoziiert. Je größer die Variabilität war, desto mehr stieg das kumulative Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse nach 24 Monaten. Stärker als die Variabilität wirkten sich die erreichten Konzentrationen der Lipide auf die Atheromprogression aus.
Übertragen auf die Praxis, bedeutet das für Kollegen: Das Cholesterin aggressiv senken, stabil auf einem niedrigen Niveau halten und die Blutwerte häufiger messen.
Quelle: Clark D 3rd et al. Eur Heart J 2018; online first