Cannabistherapie Gemäß aktueller Studiendaten ist Wachsamkeit geboten

Autor: Birgit Maronde

Keine Unterschiede fanden sich im Hinblick auf die Entwicklung eines akuten Koronarsyndroms oder einer Herzinsuffizienz. Keine Unterschiede fanden sich im Hinblick auf die Entwicklung eines akuten Koronarsyndroms oder einer Herzinsuffizienz. © Opra- stock.adobe.com

Patienten, die mit medizinischem Cannabis behandelt werden, scheinen eher Herzrhythmusstörungen zu bekommen. Darauf deutet eine große Studie aus Dänemark hin.

Das Risiko, unter einer Therapie mit medizinischem Cannabis Herzrhythmusstörungen zu entwickeln, ist womöglich erhöht. Dies geht aus einer Studie vom Team um Dr. Nina Nouhravesh, Universitätsklinik Gentofte, Kopenhagen, hervor. Die Kollegen identifizierten 4.931 Patienten mit chronischen Schmerzen, die in den Jahren 2018 bis 2021 mindestens eine Verschreibung von Dronabinol (29 %), Cannabinoiden (46 %) oder Cannabidiol (25 %) erhalten hatten. Jeder wurde abhängig von Alter, Geschlecht und Schmerzdiagnose mit fünf Schmerzpatienten ohne Cannabistherapie gematcht.

Es stellte sich heraus, dass mit Cannabis behandelte Patienten ein absolutes Risiko von 0,86 % für die Neumanifestation einer Arrhythmie gegenüber 0,49 % im Kontrollkollektiv aufweisen. Das relative Risiko war um 74 % gesteigert. Keine Unterschiede fanden sich im Hinblick auf die Entwicklung eines akuten Koronarsyndroms oder einer Herzinsuffizienz. In der Cannabisgruppe waren mehr Patienten mit anderen Analgetika und Antiepileptika behandelt. Man könne daher nicht ausschließen, dass diese Komedikation Arrhythmien begünstigt habe, räumen die Autoren ein. Nichtsdestotrotz halten sie den Hinweis auf eine potenzielle Gefährdung der Patienten für wichtig.

Pressebericht: European Society of Cardiology