Vorhofflimmern Herz-Biomarker sagt Risiko für Hirninsult voraus
Eine gefürchtete Komplikation des Vorhofflimmerns ist der kardioembolisch bedingte ischämische Schlaganfall. Wie stark ein Patient davon gefährdet ist, kann möglicherweise anhand eines Biomarkers abgeschätzt werden.
Der hauptsächlich vom Vorhofmyokard exprimierte Wachstumsfaktor Bone Morphogenetic Protein 10 (BMP10) scheint unabhängig von einer begleitenden Antikoagulation das Risiko für einen Hirninsult vorherzusagen, wie Wissenschaftler um Prof. Dr. Ziad Hijazi von der Universität Uppsala gezeigt haben. Die Gruppe griff hierzu auf Daten der ACTIVE-A-, der AVERROES- und der ARISTOTLE-Studien mit zusammen mehr als 16.000 Patienten mit Vorhofflimmern und erhöhtem Risiko für ischämischen Schlaganfall zurück. 2.974 der Teilnehmer waren ausschließlich mit Acetylsalicylsäure behandelt worden, die übrigen 13.079 hatten zudem einen Vitamin-K-Antagonisten oder Apixaban erhalten.
In den zu Beginn der Studien entnommenen Blutproben fanden sich für Frauen, Menschen mit niedrigem BMI, höherem Lebensalter und gestörter Nierenfunktion höhere BMP10-Konzentrationen. BMP10 erwies sich dabei unabhängig von einer Therapie mit oralen Antikoagulanzien als starker eigenständiger Risikofaktor für eine zerebrale Ischämie. Ein Zusammenhang zu schweren Blutungen oder dem Sterberisiko fand sich hingegen nicht.
Quelle: Hijazi Z et al. Eur Heart J 2022; DOI: 10.1093/eurheartj/ehac632