Achillessehnenschmerz Hindernisse bei der Reha für Physiotherapeuten und Betroffene

Autor: Nina Arndt

Die Nutzung neuer Tools könnte die Compliance der Patient:innen verbessern. Die Nutzung neuer Tools könnte die Compliance der Patient:innen verbessern. © schwede-photodesign – stock.adobe.com

Zur Behandlung einer Achillessehnenentzündung verschreiben Physiotherapeuten oft therapeutische Übungen. Doch die Patienten bleiben nicht immer am Ball. Mögliche Gründe für eine mangelhafte Adhärenz haben Forscher aus Kanada untersucht.

Wie beurteilen Physiotherapeuten und Patienten den Umgang mit Rehaprogrammen bei Tendinopathien der Achillessehne? Ein Forschungsteam um Kohle Merry von der University of British Columbia wollte herausfinden, welche Erwartungen und welche Hindernisse damit einhergehen. 

Dazu befragten sie in zwei getrennten Erhebungen 341 Physiotherapeuten und 74 Kranke, die an einer Tendinopathie der Achillessehne mit anhaltenden Symptomen (> 2 Monate) litten. Fast alle Physiotherapeuten (95 %) gaben an, ihre Patienten aufzuklären, beispielsweise über Ätiologie, Prognose und nötige Verhaltensänderungen. Gleichzeitig würden sie therapeutische Übungen empfehlen, v.a. um die Wadenmuskulatur zu stärken. 

Rund 83 % der Therapeuten erwarteten, dass die Betroffenen mehr als 30 min/Woche trainierten, beurteilten die Compliance aber als gering. Dieser Mangel an Motivation hängt ihrer Ansicht nach hauptsächlich damit zusammen, dass sich ein Erfolg nur langsam einstellt und das Wissen der Patienten gering ist. 

Die meisten der Betroffenen dagegen (> 65 %) schätzten ihre Compliance auf einer Skala von 0–10 mit mindestens 7 ein. Sie beklagten hauptsächlich, dass ihre Zeit und ihre physischen Ressourcen nicht ausreichten und wünschten sich, schnellere Erfolge zu sehen.

Um das Durchhaltevermögen der Kranken zu verbessern, schlagen die Autoren vor, neue Tools, z.B. Smartphone-Apps, einzuführen. Die Anwender erhielten so automatisch Erinnerungen und Fortschritte wären für Therapeuten und Patienten direkt erkennbar.

Quelle: Merry K et al. BMJ Open Sport Exerc Med 2024; 10: e001678; DOI: 10.1136/bmjsem-2023-001678