Hochbetagte Verwandtschaft ist gut fürs Hirn
Geistig fit bis ins hohe Alter: Einer US-Studie zufolge scheint dieses Ziel für manche eher erreichbar. Menschen, bei denen ein langes Leben in der Familie liegt, haben die besseren Karten.
Als Basis dienten über 15 Jahre erhobene Daten von fast 600 Familien. Die Einteilung erfolgte in Clustern. Langlebige Geschwister und deren Kinder (Durchschnittsalter 88 bzw. 60 Jahre) standen im Fokus, Referenzgruppe waren die jeweiligen Lebensgefährten. Ausgewertet wurden sechs neuropsychologische Tests.
Die Mitglieder der langlebigen Cluster waren ihren Partnern in zwei dieser Tests überlegen. Sie beinhalteten u.a. die Bereiche episodisches Gedächtnis, Aufmerksamkeit und psychomotorische Verarbeitungsgeschwindigkeit. Es zeigte sich zudem, dass die Nachfolgegeneration der Langlebigen im Verlauf langsamer geistig abbaute als ihre besseren Hälften.
Einen Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen halten die Autoren aufgrund des Durchschnittsalters von 60 Jahren für unwahrscheinlich. Vielmehr scheinen Mitglieder langlebiger Clans eine größere Resilienz gegenüber dem kognitiven Abbau aufzuweisen.
Quelle: Andersen SL et al. Gerontology 2021; DOI: 10.1159/000514950