Schwangerschaft Hochintensives Intervalltraining stört den Fetus nicht
Die Sorge um Mutter und Kind ist aber auch bei einem hochintensiven Intervalltraining unbegründet, wie eine Studie der Universität Alberta jetzt gezeigt hat.
Das Team um Jenna Wowdzia von der Fakultät für Kinesiologie, Sport and Rekreation, Women and Children’s Health Research Institute am Alberta Diabetes Institute verglich die mütterlichen und fetalen Reaktionen auf ein hochintensives Intervalltraining (HIIT) mit einem moderaten kontinuierlichen Training (MICT).
Dafür absolvierten die 15 schwangeren Teilnehmerinnen (27,3 ± 3,5 Gestationswochen) ein HIIT, das aus zehn einminütigen Intervallen mit ≥ 90 % maximaler Herzfrequenz und einminütigen Pausen dazwischen bestand. 48 Stunden später durchliefen die werdenden Mütter ein MICT über 30 min mit 64–76 % ihrer maximalen Herzfrequenz.
Herzfrequenz des Kindes stieg bei beiden Formen gleich an
Im Schnitt erreichten die Frauen unter der HIIT eine höhere Herzfrequenz als unter der MICT (82 vs. 74 Schläge pro Minute), und auch die Peak-Herzfrequenz lag höher. Die mütterliche zerebrale Blutflussgeschwindigkeit und die kindliche Herzfrequenz stiegen während des Trainings an – hier bestanden aber keine Unterschiede zwischen den beiden Trainingsarten. Der umbilikale Blutfluss nahm unter beiden Trainingsformen gleichermaßen etwas ab. Eine fetale Bradykardie wurde in keinem Fall beobachtet und auch das umbilikale Verhältnis von Systole zu Diastole und der Pulsatilitätsindex blieben im Normbereich.
HIIT ist ein Fitnesstrend, dem viele Frauen auch in der Schwangerschaft nachgehen wollen, schreibt Prof. Dr. Margie Davenport von der University of Alberta. Im Gegensatz zur bisherigen Annahme scheint ein solches intensives Training Mutter und Kind nicht zu gefährden. Um jedoch diesbezüglich allgemeingültige Empfehlungen abzugeben, müssen die Ergebnisse dieser Studie erst noch durch weitere Untersuchungen untermauert werden.
Quelle: Wowdzia JB et al. Sports Med 2023; DOI: 10.1007/s40279-023-01858-5