Nächtliches Kunstlicht Höheres Risiko für Makuladegeneration

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Künstliches Licht ist offenbar mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Makuladegeneration assoziiert. Künstliches Licht ist offenbar mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Makuladegeneration assoziiert. © jaboo_foto – stock.adobe.com

Nächtliches Kunstlicht schadet offenbar den Augen. Koreanische Forscher wiesen eine höhere Inzidenz für die exsudative altersbedingte Makuladegeneration bei zunehmender Beleuchtungsstärke nach.

Menschen, die nachts künstlicher Beleuchtung ausgesetzt sind, tragen möglicherweise ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer exsudativen altersbedingten Makuladegeneration (EAMD). Diesen Schluss ziehen koreanische Wissenschaftler aus einer populationsbasierten Fallkontrollstudie. 

Mithilfe nationaler Krankenversichertendaten identifizierten sie sämtliche Bürger ab einem Alter von 50 Jahren, die in den Jahren 2010 und 2011 an einer EAMD erkrankt waren. Auf diese Weise konnten 4.078 Augenpatienten mit 122.340 nach Geburtsjahr und Geschlecht passenden Individuen ohne Makulaschädigung verglichen werden. Die Auswertung per Wohnadresse ergab eine Assoziation mit der per Satellit gemessenen nächtlichen Lichtemission. Nach Adjustierung auf andere potenzielle Einflussfaktoren blieb das Risiko für die Manifestation einer EAMD signifikant erhöht (Hazard Ratio, HR, 1,67). Die Beziehung war nicht linear, sie folgte einer ansteigenden Kurve mit verstärkter Assoziation bei höheren Beleuchtungswerten. Eine Subgruppenanalyse ergab ein erhöhtes Risiko in städtischen, aber nicht in ländlichen Regionen, schreiben Dr. Su Hwan Kim vom National University College of Medicine in Seoul und Kollegen.

Quelle: Kim SH et al. JAMA Netw Open 2024; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.51650