Mit Melatonin gegen Makuladegeneration Hormon senkt Gesamt- und Progressionsrisiko

Autor: Sabine Debertshäuser

Obgleich Lebensstilfaktoren den Zusammenhang beeinflusst haben könnten, wünscht sich das Autorenteam weitere Forschungen zum präventiven Einsatz von Melatonin gegen AMD. Obgleich Lebensstilfaktoren den Zusammenhang beeinflusst haben könnten, wünscht sich das Autorenteam weitere Forschungen zum präventiven Einsatz von Melatonin gegen AMD. © VectorMine – stock.adobe.com

Die Einnahme von Melatonin scheint das Risiko für die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) zu verringern. So lautet das Ergebnis einer retrospektiven US-amerikanischen Kohortenstudie, basierend auf dem medizinischen Datennetzwerk TriNetX.

Ein Wissenschaftlerteam analysierte die Gesundheitsdaten von über 120.000 Patientinnen und Patienten. Die Teilnehmenden im Alter ab 50 Jahren wurden in Altersklassen eingeteilt und – je nach Vorgeschichte – einer AMD-naiven oder nicht-exsudativen AMD-Gruppe zugewiesen. 4.848 von ihnen hatten Melatonin eingenommen, 116.675 nicht. Beide Gruppen wurden in Bezug auf demografische Variablen, Begleiterkrankungen und Verwendung von Nicht-Melatonin-Hypnotika miteinander verglichen.

Die Melatoningruppe hatte ein geringeres Risiko für AMD (relatives Risiko, RR, 0,42). Die Zusammenhänge blieben über alle Jahrgänge hinweg bestehen. In allen Altersklassen hatte die Melatoninkohorte zudem ein geringeres Risiko für eine Progression zu exsudativer AMD (RR 0,44). Obgleich Lebensstilfaktoren den Zusammenhang beeinflusst haben könnten, wünscht sich das Autorenteam weitere Forschungen zum präventiven Einsatz von Melatonin gegen AMD.

Quelle: Jeong H et al. JAMA Ophthalmol 2024; 142: 648-654; DOI: 10.1001/jamaophthalmol.2024.1822