Alzheimerschutz durch Hochdrucktherapie Hypertonie im höheren Alter konsequent behandeln

Autor: Birgit Maronde

Das Risiko, an einer solchen Demenz zu erkranken, lag bei Hypertonie höher als bei Normotonie. Das Risiko, an einer solchen Demenz zu erkranken, lag bei Hypertonie höher als bei Normotonie. © grinny – stock.adobe.com

Die Einnahme von Antihypertensiva im höheren Lebensalter senkt offenbar die Gefahr, an Alzheimer zu erkranken, so das Ergebnis einer neuen Metaanalyse.

Kein signifikanter Einfluss ließ sich dagegen auf das Risiko für eine Nicht-Alzheimer-Demenz nachweisen, berichtet Dr. Matthew Lennon, School of Clinical Medicine, University of New South Wales, Sydney, für eine internationale Forschergruppe (COSMIC*).

Die Forschenden werteten die individuellen Daten von 31.250 Personen ab 60 Jahren (mittleres Alter 72 Jahre) aus, die aus 14 bevölkerungsbasierten Langzeitstudien zum Altern stammten. Diese waren in den verschiedensten Ländern weltweit durchgeführt worden. Sie hatten auf kognitive Veränderungen und Demenzentwicklung im Laufe des Lebens fokussiert, aber u.a. auch (Basis-)Blutdruckwerte und die (anamnestische) Therapie mit Antihypertensiva erfasst.

Bei knapp 36 % lagen die Blutdruckwerte im Normbereich. Etwa 51 % nahmen Antihypertensiva ein und mehr als 9 % litten unter einem unbehandelten hohen Blutdruck. In der mittleren Nachbeobachtungszeit von etwas mehr als vier Jahren entwickelten 1.415 Menschen (4,5 %) eine Alzheimerkrankheit. Berücksichtig­te man Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit und Bildungsgrad, hatten diejenigen mit unbehandelter Hypertonie ein um 36 % höheres Alzheimer­risiko als Menschen mit normalem Blutdruck. Im Vergleich zu mit Antihypertensiva Behandelten war die Alzheimergefahr um 42 % erhöht.

Bei 681 Personen (2,2 %) wurde im etwa gleichen Zeitraum eine Nicht-Alzheimer-Demenz festgestellt. Das Risiko, an einer solchen Demenz zu erkranken, lag bei Hypertonie höher als bei Normotonie. Allerdings ließ sich für Behandelte mit Bluthochdruck keine größere Gefahr aufzeigen als für Unbehandelte.

* Cohort Studies of Memory in an International Consortium Group

Quelle: Lennon MJ et al. Neurology 2024; 103: e209715; DOI: 10.1212/WNL.0000000000209715