Massage auf dem Prüfstand Kaum wissenschaftliche Evidenz für positive Effekte bei Schmerzen

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Die beauftragten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler identifizierten 1.164 Reviews, die seit dem Jahr 2018 publiziert worden waren. Die beauftragten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler identifizierten 1.164 Reviews, die seit dem Jahr 2018 publiziert worden waren. © ME Image – stock.adobe.com

Die Massagetherapie ist eine weithin akzeptierte komplementärmedizinische Methode zur Schmerzreduktion bei verschiedenen Erkrankungen. Sie wird oft auch eingesetzt, um verbliebene Symptome nach einer konventionellen Behandlung zu lindern oder als Alternative, wenn letztere nicht vertragen wird.

Trotz ihrer Popularität und langen Geschichte ist die wissenschaftliche Evidenz für einen positiven Effekt allerdings noch unklar.

Das US-Kriegsveteranenministerium ging der Sache genauer nach. Die beauftragten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler identifizierten 1.164 Reviews, die seit dem Jahr 2018 publiziert worden waren. 41 Arbeiten kamen für eine genauere Analyse in Betracht. Von diesen wurden 24 ausgeschlossen, weil sie die strikten Kriterien nicht erfüllten. Geprüft wurde der Einfluss auf 13 mit Schmerz verbundene Krankheiten bzw. Situationen, von der chronischen Lumbago über Tumorschmerzen bis zu Geburtswehen.

Die Untersuchung führte zu einem ernüchternden Ergebnis: Von den vielen ausgewerteten Reviews und randomisierten Studien kommen nur ein paar wenige zu dem Schluss, dass die Massagetherapie bei Schmerzerkrankungen mit mindestens moderater Evidenz wirkt. Eine starke Evidenz für eine Überlegenheit gegenüber der Standardtherapie wurde nur selten gesehen, schreibt das Team um Dr. Selene Mak von der Veterans Health Administration, Greater Los Angeles Healthcare System.

Quelle: Mak S et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e2422259; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.22259