Malaria Kein Landeplatz für Moskitos

Autor: Dr. Elke Ruchalla

Moskitonetze schützen die Kinder nachts vor Anophelesmücken und reduzieren die Malariagefahr.
Moskitonetze schützen die Kinder nachts vor Anophelesmücken und reduzieren die Malariagefahr. © stock.adobe.com/ jes2uphoto

Auf der Suche nach einem neuen Wirkstoff für Moskitonetze, der auch resistente Plagegeister fernhält, sind Forscher in Tansania jetzt offenbar fündig geworden: Kombiniert mit einem herkömmlichen Pyrethroid konnte die Substanz die Malariaprävalenz deutlich senken..

Gut 20 Jahre hat man dank imprägnierten Moskitonetzen die Malaria in den Subsahara-Regionen einigermaßen im Griff gehabt, aber die Anophelesmücken werden zunehmend resistent gegen das bisher verwendete Pyrethroid. Daher haben Dr. Jacklin Mosha vom Department of Parasitology des Mwanza Medical Research Centre und Kollegen in einer randomisierten Studie in Tansania drei neue Netztypen mit dem herkömmlichen verglichen.

Eine von drei Wirkstoff- Kombinationen zeigt Effekt

Sämtliche Schutznetze waren mit Pyrethroid (α-Cypermethrin oder Permethrin) behandelt, bei drei neuen Typen kam jeweils ein zweiter Wirkstoff hinzu: Pyriproxyfen, Chlorfenapyr oder Piperonylbut­oxid. Diese Netze verteilten die Forscher nach dem Zufallsprinzip an fast 40.000 Haushalte mit Kindern zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.

Die zusätzliche Chlorfenapyr-Imprägnierung hatte nach zwei Jahren die Malariaprävalenz bei den Kindern im Vergleich zum Standardnetz in etwa halbiert (25,6 % Erkrankte vs. 45,8 %). Die beiden anderen Kombinationen zeigten keine Vorteile. Hautreizungen und Parästhesien waren in allen Gruppen die häufigsten berichteten Beschwerden. Schwere Nebenwirkungen traten nicht auf.

Der Kampf gegen Malaria müsse unbedingt weitergehen, schreiben Dr. Simon Kariuki und Dr. Luna Kamau vom Kenya Medical Research Institute in Kisumu. Durch die Coronapandemie musste der Forschungsbereich in den letzten Jahren finanziell leider zurückstecken. Die zweifach imprägnierten Netze seien zwar etwas teurer, aber absolut kosteneffizient, wenn man berücksichtige, dass deutlich weniger Kinder wegen Malaria zu behandeln seien.

Quellen: 
1. Mosha JF et al. Lancet 2022; 399: 1227-1241;  DOI: 10.1016/S0140-6736(21)02499-5
2. Kariuki S, Kamau L. Lancet 2022; 399: 1202-1203;  DOI: 10.1016/S0140-6736(22)00004-6