Gehirnerschütterung Keine Pause für den Kopf
Jugendliche brauchen besonders lange, um sich von einer sportbedingten Gehirnerschütterung zu erholen. Dabei ist Ruhe nicht unbedingt das Mittel der Wahl, wie die Ergebnisse einer Studie der New York State University at Buffalo zeigen. Die Erholungszeit junger Sportler verkürzte sich deutlich, wenn sie innerhalb von zehn Tagen nach der Verletzung mit einem leichten, kontrollierten Aerobic-Training begannen.
Wichtig sei, dass sich das Work-out unterhalb der Symptomschwelle bewege, die Beschwerden also nicht verschlimmere, betonen die Wissenschaftler. Sie orientierten sich für die Ausarbeitung des Übungsplans an Belastungstests für herzkranke Patienten. Insgesamt 61 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 18 Jahren nahmen über einen Zeitraum von vier Wochen für täglich 20 Minuten am Training teil. Die Intensität der körperlichen Aktivität wurde durch Messung der Herzfrequenz überwacht. Als Vergleich diente eine Gruppe von 57 Jugendlichen, die lediglich tägliche leichte Stretch-Übungen durchführten.
Methode sei sicher und nebenwirkungsfrei
Das gezielt auf die Forderung des Gehirns ausgelegte Fitnessprogramm verringerte nicht nur die Zeit bis zur Genesung (14 im Vergleich zu 19 Tagen) – auch das Risiko eines postkommotionellen Syndroms sank um 48 %. Das Training sei sicher, werde gut angenommen und zeige keinerlei Nebenwirkungen. Die Forscher legen nahe, die kontrollierte sportliche Aktivität nach einer Gehirnerschütterung nicht nur zu erlauben, sondern gezielt zu verschreiben, um dadurch den Heilungsprozess zu fördern.
Quellen:
1. Leddy J et al. Lancet Child Adolesc Health 2021; DOI: 10.1016/ S2352-4642(21)00267-4
2. Pressemitteilung University of Buffalo