Axiale Spondyloarthritis Keine Scheu vor Überweisung
In einer niederländischen Kohortenstudie diagnostizierten die Fachärzte bei einem Drittel der Betroffenen eine axiale Spondyloarthritis (axSpA), berichten Dr. Mary Marques von der Universität Leiden und Kollegen.
Eingeschlossen in die Untersuchung waren 555 Patienten unter 45 Jahren mit chronischen Rückenschmerzen (≥ 3 Monate, aber ≤ 2 Jahre). Bei 175 (32 %) Betroffenen stellten die Fachärzte die Diagnose axSpA bei der Erstvorstellung. 165 Patienten (30 %) wiesen erst beim Follow-up nach zwei Jahren eine axSpA auf. Nur 8 % der Patienten, die zur Basisuntersuchung keine axSpA-Diagnose erhalten hatten, entwickelten die Wirbelsäulenerkrankung in den zwei darauffolgenden Jahren.
Bei 40 % der Betroffenen lag den chronischen Rückenschmerzen sowohl bei der Basisuntersuchung als auch im Follow-up keine axSpA zugrunde. Ein positives HLA-B27 und Sakroiliitis-Zeichen in der Bildgebung stellten sich als wegweisende Kriterien für die frühe Diagnosestellung heraus.
Bei später Diagnose MRT wegweisend
Bei Patienten, die die Diagnose im Follow-up bekamen, war die Kombination aus Sakroiliitis in der MRT und das Ansprechen der Symptome auf NSAR entscheidend. Bildgebende Verlaufskontrollen führten nicht effektiver zur Diagnose, stellten die Autoren fest. Aber bei männlichen Patienten, die HLA-B27 positiv sind, können Wiederholungs-MRT manchmal Klärung bringen. Insgesamt raten die Autoren zu einer engen Zusammenarbeit zwischen Hausarzt und Rheumatologen, um Patienten mit axSpA möglichst frühzeitig einer Behandlung zuzuführen.
Quelle: Marques ML et al. Ann Rheum Dis 2024; DOI: 10.1136/ard-2023-224959