Axiale Spondyloarthritis Keine Scheu vor Überweisung

Autor: Dr. Franziska Hainer

Die Sakroiliitis im Röntgenbild gehört zu den wegweisenden Parametern bei der axSpA-Diagnose. Die Sakroiliitis im Röntgenbild gehört zu den wegweisenden Parametern bei der axSpA-Diagnose. © SutthaB – stock.adobe.com

Es ist sinnvoll, junge Patienten mit unklaren chronischen Rückenschmerzen frühzeitig rheumatologisch vorzustellen.

In einer niederländischen Kohortenstudie dia­gnostizierten die Fachärzte bei einem Drittel der Betroffenen eine axiale Spondylo­arthritis (axSpA), berichten Dr. Mary Marques von der Universität Leiden und Kollegen. 

Eingeschlossen in die Untersuchung waren 555 Patienten unter 45 Jahren mit chronischen Rückenschmerzen (≥ 3 Monate, aber ≤ 2 Jahre). Bei 175 (32 %) Betroffenen stellten die Fachärzte die Diagnose axSpA bei der Erstvorstellung. 165 Patienten (30 %) wiesen erst beim  Follow-up nach zwei Jahren eine axSpA auf. Nur 8 % der Patienten, die zur Basisuntersuchung keine axSpA-Dia­gnose erhalten hatten, entwickelten die Wirbelsäulenerkrankung in den zwei darauffolgenden Jahren

Bei 40 % der Betroffenen lag den chronischen Rückenschmerzen sowohl bei der Basis­untersuchung als auch im Follow-up keine axSpA zugrunde. Ein positives HLA-B27 und Sakroiliitis-Zeichen in der Bildgebung stellten sich als wegweisende Kriterien für die frühe Diagnosestellung heraus. 

Bei später Diagnose MRT wegweisend

Bei Patienten, die die Diagnose im Follow-up bekamen, war die Kombination aus Sakro­iliitis in der MRT und das Ansprechen der Symptome auf NSAR entscheidend. Bildgebende Verlaufskontrollen führten nicht effektiver zur Diagnose, stellten die Autoren fest. Aber bei männlichen Patienten, die HLA-B27 positiv sind, können Wiederholungs-MRT manchmal Klärung bringen. Insgesamt raten die Autoren zu einer engen Zusammenarbeit zwischen Hausarzt und Rheumatologen, um Patienten mit axSpA möglichst frühzeitig einer Behandlung zuzuführen.

Quelle: Marques ML et al. Ann Rheum Dis 2024; DOI: 10.1136/ard-2023-224959