Pneumonie-Prävention Kleine Partikel zeigen große Wirkung
Bei Patienten mit COPD geht eine Behandlung mit inhalativen Kortikosteoriden (ICS) mit einer erhöhten Pneumoniegefahr einher. Das Risiko lässt sich aber verringern, wenn Sprays mit extrafeinen Partikeln zum Einsatz kommen. Dies ergab eine Kohortenstudie aus Dänemark, in der die Effekte von Präparaten mit einem MMAD* ≤ 2 µm im Vergleich zu ICS mit Partikeln in Standardgröße verglichen wurden.
In die Untersuchung eingeschlossen waren 35.691 ambulant versorgte Patienten mit COPD, die von 2010 bis 2017 ICS erhalten hatten. Als primärer Endpunkt galt eine Klinikeinweisung wegen Pneumonie. Die Daten stammten aus dem dänischen Gesundheitsregister. Die Wissenschaftler analysierten alle ICS-Verordnungen, ermittelten das Budesonidäquivalent als Tagesdosis und bildeten drei Patientengruppen: niedrig, moderat und hoch dosiert.
Bei 1.471 Betroffenen kamen ICS mit extrafeinen Partikeln zur Anwendung. Die Patienten dieser Gruppe waren etwas jünger, hatten höhere FEV1-Werte und eine höhere Asthmaprävalenz. COPD-Kranke, die extrafeines ICS nahmen, hatten ein niedrigeres Risiko für pneumoniebedingte Krankenhausaufenthalte als diejenigen mit den Standardmedikamenten (Hazard Ratio 0,75).
* median mass aerodynamic diameter
Quelle: Heerfordt CK et al. BMJ Open Respir Res 2023; 10: e001814; DOI: 10.1136/bmjresp-2023-001814