Das Team um Prof. Dr. ­Pietro Familiari­ von der Università Cattolica del Sacro Cuore in Rom behandelte in der randomisierten Single-Center-Studie Patienten mit Achalasie vom Typ I und II. Im Rahmen der Nichtunterlegenheitsstudie verglichen die Kollegen zwei Varianten der peroralen endoskopischen Myotomie (POEM). Zwischen 2014 und 2018 wurde bei 101 Patienten eine Long-POEM (L-POEM) mit 13 cm Länge durchgeführt. 99 Patienten erhielten eine als Short-POEM (S-POEM) bezeichnete 8-cm-Myotomie. Als primären Endpunkt definierten die Ärzte einen Eckhardt Score von ≤ 3 nach 24 Monaten. Nach diesen Kriterien war die L-­POEM bei 89,1 % der Patienten erfolgreich, nach S-POEM bei 98,0 %. Die S-POEM führte zu einer Verkürzung der Eingriffsdauer von 50 auf 40 Minuten.

Weitere Eingriffe waren in keiner Gruppe erforderlich

In der pH-Metrie und der Sphinkter-Manometrie zeigten sich postoperativ keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden OP-Varianten. Die Häufigkeit von GERD sowie Ösophagitiden nahmen im Verlauf in beiden Gruppen ab. Nach sechs Monaten konnte man bei 37,6 % der Patienten nach L-­POEM und 51,5 % nach S-POEM eine Ösophagitis nachweisen. 24 Monate nach dem Eingriff lagen die Raten bei 21 % und 24,5 %. Die Raten an Patienten, die PPI benötig­ten, waren mit 36,8 % vs. 37,5 % ähnlich. Folgeeingriffe waren nicht erforderlich. Schwere unerwünschte Ereignisse traten insgesamt zwei auf – in jeder Gruppe war ein Patient betroffen.

Die endoskopische Therapie ging bei allen Patienten mit einer Steigerung der Lebensqualität nach 6 und nach 24 Monaten einher. Aus Sicht der Autoren ist die S-POEM der L-POEM nicht unterlegen, sondern möglicherweise sogar die bessere Behandlungsmethode.

Quelle: Familiari P et al. Gut 2023; DOI: 10.1136/gutjnl-2021-325579