Weniger kardiovaskuläre Komplikationen Komorbiditäten gehen im Vergleich zurück

Autor: Dr. Susanne Meinrenken

Personen mit Typ-2-Diabetes entwickeln im Vergleich zu Nicht-Diabetikern häufiger große extrakraniale Arterien sowie PAVK der Beine. Personen mit Typ-2-Diabetes entwickeln im Vergleich zu Nicht-Diabetikern häufiger große extrakraniale Arterien sowie PAVK der Beine. © Halfpoint – stock.adobe.com

Patienten mit Typ-2-Diabetes leiden im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung häufiger an arteriellen Durchblutungsstörungen, etwa an einer PAVK. Als Risikofaktoren haben Wissenschaftler u.a. einen abnormalen HbA1c und einen erhöhten systolischen Blutdruck ausgemacht.

Typ-2-Diabetiker leiden im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung häufiger an arteriellen Durchblutungsstörungen außerhalb der Koronargefäße und entsprechenden Komplikationen. Welche neueren Daten es zu diesem Zusammenhang gibt und welche prognostische Bedeutung verschiedenen Risikofaktoren zukommt, untersuchten Wissenschaftler retrospektiv.

Sie verglichen die Daten von 655.250 Typ-2-Diabetikern mit einem Durchschnittsalter von 64 Jahren mit gematchten Nicht-Diabetikern einer schwedischen Kohorte im Zeitraum 2001 bis 2019. Im Fokus standen verschiedene diabetische Folgeerkrankungen peripherer Arterien mit Ausnahme der Koronarien. Im untersuchten Zeitraum wurde das Auftreten fast aller geprüften Komplikationen seltener, z.B. sanken die Inzidenzen pro 100.000 Personenjahren bei:

  • Erkrankungen der extrakraniellen großen Arterien: von 170 auf 85
  • PAVK der Beine: von 339 auf 191
  • diabetischem Fuß: von 310 auf 227
  • Aortendissektion: von 9 auf 6

Nur beim Aortenaneurysma stieg die Inzidenz von 41 auf 69 pro 100.000 Personenjahre.

Personen mit Typ-2-Diabetes entwickeln im Vergleich zu Nicht-Diabetikern aber seltener ein Aortenaneurysma (Hazard Ratio, HR, 0,89) und eine Aortendissektion (HR 0,52), während das Risiko für eine Erkrankung der großen extrakranialen Arterien (HR 1,65) sowie für PAVK der Beine (HR 2,51) deutlich erhöht ist. Bedeutsam waren vor allem die Einflussfaktoren HbA1c, systolischer Blutdruck und Raucherstatus. Lagen diese außerhalb der Norm, erhöhten sie jeweils unabhängig voneinander das Risiko für beide Entitäten.

Quelle: Rawshani A et al. Lancet Reg Health Eur 2024; DOI: 10.1016/j.lanepe.2024.100888