Schwangerschaftsdepression Kurztherapie für depressive Schwangere
In einer prospektiven randomisierten Studie haben die Wissenschaftler gezeigt, dass eine kurzzeitige psychotherapeutische Intervention die Symptome bei pränataler Depression nachweislich senken kann.
Acht Sitzungen à 50 min im wöchentlichen Abstand
Von 234 Schwangeren, bei denen im Rahmen der Voruntersuchungen eine depressive Symptomatik aufgefallen war, erhielten 115 die Kurzintervention: acht Sitzungen mit einer Dauer von je 50 Minuten in wöchentlichem Abstand. Bei den übrigen Frauen wurde lediglich die übliche Betreuung intensiviert. Die Studienautoren ermittelten den Schweregrad der Depression zu Beginn der Behandlung und mehrmals im Lauf der folgenden Monate. Zum Einsatz kamen eine 20 Punkte umfassende Symptomcheckliste und die Edinburgh Postnatal Depression Scale.
Im Vergleich zu den Schwangeren ohne Psychotherapie besserte sich die depressive Symptomatik bei den Frauen der Interventionsgruppe deutlicher und schneller. Hatten anfangs noch 36,5 % der Betroffenen aus der Interventionsgruppe die Diagnose Depression erhalten, galt dies am Ende der Schwangerschaft nur noch für 6,1 %. In der Vergleichsgruppe waren es 37 % bzw. 26,1 % der Teilnehmerinnen.
Quelle: Hankin BL et al. JAMA Psychiatry 2023; e230702; DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2023.0702