Psoriasisversorgung Langsam aber stetig

Autor: Sabine Mattes

Auch die Anzahl psoriasisbedingter Krankheitstage ist rückläufig. Auch die Anzahl psoriasisbedingter Krankheitstage ist rückläufig. © RFBSIP – stock.adobe.com

Erfreuliche Aussichten: Moderne pharmakologische Therapien und eine bessere Patientenversorgung zeigen laut PsoHealth auch im Alltag Erfolg. In der neuen Erhebung konnten sich die Tendenzen der vergangenen Jahre fortsetzen.

Die Studienreihe PsoHealth untersucht seit 2004 die Versorgungssituation von Psoriasispatienten in Deutschland. Sie umfasst vier Erhebungen von 2004/05 bis 2016/17. In den vergangenen Jahren hat sich durch neue Therapeutika, verbesserte Leitlinien und die Schaffung regionaler Netzwerke für Ärzte und Patienten viel verändert, schreiben Anna Langenbruch aus dem Institut für Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und Kollegen.

Ihre Analyse der aktuellsten Studie aus 2016/17 (PsoHealth4) zeigt eine sichtbare Verbesserung der Versorgung im Vergleich zu 2004/05 (PsoHealth1). Sowohl der durchschnittliche absolute PASI (Psoriasis Area and Severity Index) als auch der Anteil an Patienten mit einem PASI > 20 sind in den letzten zwölf Untersuchungsjahren konstant zurückgegangen.

So sah die Situation in den vergangenen Jahren aus
PsoHealth Jahr
2004/05
2007
2013/14
2016/17
Teilnehmer1.1512.0091.2431.827
Mittlerer PASI11,410,18,17,1
Anteil PASI > 2018 %12 %9 %7 %

Der Dermatology Life Quality Index (DLQI) lag in der neuesten Erhebung im Durchschnitt bei 6,1. Trotzdem war noch etwa jeder Fünfte durch die Schwere seiner Krankheit sehr oder extrem beeinträchtigt (DLQI > 10). Dies entspricht etwa den Ergebnissen aus 2013/14. Im Vergleich zu 2007 und 2004/05 ist der Anteil allerdings deutlich gesunken (28 % bzw. 34 %).

Die Mehrheit der Studienteilnehmer (58 %) hat in den fünf Jahren vor dem letzten Auswertungszeitraum mindestens eine Systemtherapie erhalten. Bis 2007 war diese noch wesentlich weniger Patienten zugänglich (47 % bzw. 33 % in 2004/05). Acht von zehn Befragten gaben an, mit der Therapie der vergangenen zwölf Monate „zufrieden“ oder „eher zufrieden“ zu sein. Der mittlere Patient Benefit Index (Skala von 0 = kein Nutzen der Behandlung bis 4 = maximaler Nutzen) betrug 2,8. Er hat sich seit 2004/05 um 0,4 Punkte verbessert, schwankte aber zwischen den unterschiedlichen medikamentösen Therapien. Patienten, die Biologika erhielten, berichteten den höchsten Therapienutzen. Auch die Behandlungszufriedenheit war bei der Gabe von Biologika am größten. Im Mittel betrug sie 1,8 auf einer Skala von eins („sehr zufrieden“) bis vier („sehr unzufrieden­“).

Hospitalisierungen und die Anzahl psoriasisbedingter Krankheitstage gingen seit Beginn der Studienreihe ebenfalls konstant zurück. Dass sich der DLQI nicht weiter verbesserte, erklären sich die Autoren dadurch, dass man diesbezüglich evtl. schon ein Plateau erreicht haben könnte und sich der Versorgungsstandard nicht mehr weiter verbessern lässt.

Quelle: Langenbruch A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2021; 35: 1536-1542; DOI: 10.1111/jdv.17220