
Hämorrhoidalleiden bei CED Lasertherapie schlägt offene Hämorrhoidektomie

Hämorrhoidalleiden und Analfissuren stellen die vergleichsweise leichteren Komplikationen einer chronisch-entzündlichen Darmkrankheit (CED) dar. Trotzdem beeinträchtigen sie die Lebensqualität der Betroffenen deutlich.
Die Therapieoptionen reichen von konservativen Maßnahmen bis zur Hämorrhoidektomie. Zunehmend bekannter wird auch die Laserbehandlung. Hinsichtlich der Therapie von Hämorrhoiden bei CED gebe es jedoch keine Studien zum direkten Vergleich der traditionellen Operation und der Laserhämorrhoidoplastie, schreibt ein Forscherteam um Dr. Reham Zakaria vom Universitätskrankenhaus Zagazig in Zagazig, Ägypten. Es untersuchte daher in einer prospektiven klinischen Studie Wirksamkeit und die möglichen Komplikationen der beiden Methoden.
An der Studie nahmen 48 Patientinnen und Patienten mit CED und Hämorrhoidalleiden teil. Eingeschlossen waren Personen zwischen 18 und 60 Jahre, deren CED unter Kortikosteroiden und Immunsuppressiva gut kontrolliert oder in Remission war und bei denen keine konservative Behandlung der Hämorrhoiden infrage kam. Das Vorliegen von zusätzlichen analen Fissuren, Fisteln oder Abszessen stellte ebenso wie eine nachgewiesene Malignität ein Ausschlusskriterium dar.
Hälfte der Teilnehmenden nach Milligan-Morgan operiert
Das Autorenteam randomisierte die Teilnehmenden in zwei Gruppen. Bei der Hälfte der Patientinnen und Patienten erfolgte eine offene Hämorrhoidektomie nach Milligan-Morgan unter Nutzung von Diathermie. Bei den übrigen wurden die Hämorrhoiden jeweils per gepulstem Laser behandelt, wobei die Laserfaser bis zur Linea dentata geführt wurde. Während des chirurgischen Eingriffs bekamen die Patientinnen und Patienten Kortikosteroide sowie prophylaktisch Antibiotika verabreicht; die Gabe wurde postoperativ zusätzlich zu den Immunsuppressiva fortgeführt.
In der Lasergruppe ließen sich nach dem Eingriff bei vier Patientinnen und Patienten residuale Hämorrhoiden feststellen, im traditionellen Interventionsarm hingegen bei keinem der Teilnehmenden. In Bezug auf andere Kriterien erwies sich die Laserbehandlung jedoch gegenüber der Hämorrhoidektomie als überlegen: Der Eingriff dauerte mit etwa 13 Minuten kürzer (versus 28 Minuten offene OP) und das Gewebe heilte schneller. Zudem hatten die Betroffenen weniger postoperative Schmerzen, konnten rascher wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und waren zufriedener mit der Therapie.
Mehr Analstenosen nach offener Chirurgie
Intraoperative Blutungen und Fisteln traten in beiden Gruppen gleich häufig auf. Nach der Hämorrhoidektomie entwickelte sich bei 13 Betroffenen eine Analstenose; bei den Teilnehmenden aus der Lasergruppe kam es zu keiner Verengung des Analkanals. Dies führt das Autorenteam darauf zurück, dass bei der Lasertherapie die anale Mukosa geschützt werden konnte.
Quelle: Zakaria R et al. Surg Endosc 2025; 39: 249-258; doi: 10.1007/s00464-024-11351-3