Chronische Darmerkrankungen im Kindheitsalter erhöhen Sterberisiko

Autor: Kathrin Strobel

Besonders hoch ist das Sterberisiko nach einer Colitis ulcerosa. (Agenturfoto) Besonders hoch ist das Sterberisiko nach einer Colitis ulcerosa. (Agenturfoto) © Maya Kruchancova – stock.adobe.com

Wenn‘s blöd läuft, dann richtig: Wer als Kind oder Jugendlicher eine chronisch entzündliche Darmerkrankung entwickelt, bekommt eher Krebs und hat ein dreifach höheres Sterberisiko.

Die Wahrscheinlichkeit, früh an Krebs zu erkranken, ist bei Personen, die in jungen Jahren Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder eine andere chronisch entzündliche Darmerkrankung entwickeln, 2,5-mal höher als in der übrigen Bevölkerung.

Vor allem Kolorektal- und Leberkarzinome sowie Hautkrebs und Lymphome treten in dieser Patientengruppe vermehrt auf. Das Sterberisiko ist sogar um den Faktor drei erhöht (medianes Todesalter: 22). Dabei sind Krebs, Suizid und Infektionen die drei häufigsten Todesursachen. Besonders hoch ist die Sterbewahrscheinlichkeit bei der Colitis ulcerosa: Sie erhöht das Risiko um das 3,7-Fache.

Für ihre Studie haben skandinavische Forscher die Patientenregisterdaten von 6689 Dänen und Finnen analysiert, die vor ihrem 18. Geburtstag im Zeitraum von 1992 bis 2014 die Diagnose chronisch entzündliche Darmerkrankung erhalten hatten. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug knapp zehn Jahre.

Quelle: Malham M et al. Aliment Pharmacol Ther 2019; online first