Makrolide in der Schwangerschaft: Gefahr für Föten nicht bestätigt
Die Einnahme von Makroliden in der Schwangerschaft ist nicht mit einem vermehrten Auftreten von Fehlbildungen verbunden. Das ermittelten Dr. Niklas Andersen von der Universitätsklinik Kopenhagen und Kollegen auf Basis nationaler Registerdaten. Berücksichtigt wurden sämtliche Schwangerschaften der Jahre 1997–2016, die mit einer Lebendgeburt endeten – insgesamt knapp 1,2 Millionen. Mehr als 13 000 Frauen hatten (mind.) während des ersten Trimenons Makrolide erhalten.
Nach der mütterlichen Einnahme eines solchen Antibiotikums wiesen 35 von 1000 Neugeborenen eine relevante Fehlbildung auf. In der Vergleichsgruppe, in der stattdessen ein Penicillin verordnet worden war, lag die entsprechende Rate mit 37 pro 1000 in gleicher Höhe.
Die Anwendung eines Makrolids war nicht mit einem erhöhten Risiko für Geburtsfehler assoziiert, so die Wissenschaftler. Auch zu zwei weiteren Vergleichsgruppen – Frauen mit Makrolideinnahme kurz vor der Gravidität bzw. ohne Antibiotika-Therapie während der Schwangerschaft – ließ sich keine Differenz feststellen.
Die separate Analyse organspezifischer Veränderungen (inkl. Herzfehler) erbrachte ebenfalls keinen Hinweis auf einen ungünstigen Einfluss. Somit konnten die dänischen Forscher die in einer früheren Studie aus Großbritannien postulierte Risikoerhöhung nicht bestätigen.
Quelle: Andersen NW et al. BMJ 2021; 372: n107; DOI: 10.1136/bmj.n107