Zervixtumoren Methylierungsassay schlägt etablierte Tests
Der WID-CIN-Assay basiert auf einer Analyse der DNA-Methylierung in Zervixepithelzellen und damit auf dem Nachweis epigenetischer Veränderungen. Diese gehen histologisch sichtbaren Auffälligkeiten voraus und ermöglichen eine frühzeitige Diagnose sowie eine Vorhersage des zukünftigen Erkrankungsrisikos. Er wurde unter Beteiligung von Forschenden der Universität Innsbruck entwickelt.
In der Studie wurden 1.254 Proben ausgewertet. Mit der neuen Methode identifizierten die Forschenden neben Frauen mit Zellveränderungen im Gebärmutterhals (CIN1–CIN3) auch 55 % der Teilnehmerinnen ohne bestehende Läsionen, welche innerhalb der nächsten vier Jahre Tumorvorstufen des Grads CIN3 entwickelten.
Test wird nun bei selteneren HPV-Subtypen geprüft
Während der nächsten Studienphase soll der Test an Frauen erprobt werden, die die HPV-Impfung erhalten haben. Dies soll prüfen, ob der Assay auch von selteneren HPV-Subtypen verursachte Tumore identifizieren kann – ob die krebsassoziierten epigenetischen Veränderungen also unabhängig vom Virustyp sind. Die Methode wurde im Rahmen eines Projektes entwickelt, welches zum Ziel hat, das Risiko für vier frauenspezifische Tumorentitäten auf Basis einer einzigen Probe zu ermitteln.
Quelle:
Barrett JE, Sundström K, Jones A. et al. Genome Medicine 2022; DOI: 10.1186/s13073-022-01116-9