DEXA-Scans Missliche Lage

DGIM 2024 Autor: Friederike Klein

Bei der Knochendichtemessung mittels DEXA muss unbedingt auf die richtige Positionierung geachtet werden. Bei der Knochendichtemessung mittels DEXA muss unbedingt auf die richtige Positionierung geachtet werden. © srisakorn – stock.adobe.com

Die Osteodensitometrie mittels Dual Energy X-Ray Absorptiometry (DEXA) ist ein Standardverfahren zur Beurteilung der Knochendichte. Doch es gibt zahlreiche Fehlerquellen.

„Schauen Sie sich bei der Befundung der Knochendichte die DEXA*-Bilder selber genau an“, riet PD Dr. Björn Bühring, Cellitinnen Krankenhaus St. Josef, Wuppertal. Da bei der Methode letztlich der Unterschied zwischen Knochen und umgebendem Weichteilgewebe gemessen wird, kann die Knochendichtemessung durch eine falsche Positionierung, degenerative Veränderungen und Artefakte beeinflusst werden. 

Gründe, warum die Knochendichte falsch-hoch ist, sind dabei häufiger als Gründe für eine falsch-niedrige Knochendichte, sagte der Rheumatologe. Wichtig ist, dass Artefakte, Sklerosierungen und Wirbelkörperhöhenminderungen wirklich erkannt werden.

Die Wirbelsäule sollte in der Mitte und gerade positioniert sein. Bei einer schrägen Position können degenerative Veränderungen wie Osteophyten das Ergebnis besonders deutlich verfälschen und eine falsch-hohe Knochendichte ergeben. Wichtig ist die richtige Platzierung der Intevertebral-Linien im Bild – auch das sollte man kontrollieren, sagte Dr. Bühring. Manchmal werden bei einer falschen Positionierung oder nach einer Kyphoplastie die Wirbelkörper vom System nicht richtig identifiziert. 

Bei der Messung am Oberschenkelhals muss eine adäquate Innenrotation durchgeführt worden sein und der Femur sollte gerade positioniert sein. Im Bild sollte man den Trochanter minor nicht sehen und das Schenkelhalsfenster sollte relativ klein sein, erläuterte der Referent. Die erforderliche Innenrotation ist für Patienten nicht immer leicht durchzuführen, deshalb muss man mit einer falschen Position der Extremitäten durchaus rechnen. Auch die Scanlänge muss ausreichend groß sein. 

Artefakte durch Kleidung oder Armbanduhr

Wurden Patienten zuvor einer Untersuchung mit oralen Kontrastmitteln unterzogen, sollte man wegen des Risikos von Artefakten in den zwei Wochen danach keine Knochendichte messen. Andere Artefakte entstehen, wenn die Patienten auch noch etwas in der Hosentasche haben oder einen BH-Bügel tragen. All das sollte dem kritischen Auge nicht entgehen. 

Wenn große Sprünge in der Knochendichte der aufeinanderfolgenden Wirbel auftreten, ist wahrscheinlich ebenfalls ein Artefakt schuld: Solche Unterschiede sind physiologisch nicht wahrscheinlich. Ein Patient von Dr. Bühring hatte kurz vor der Messung noch schnell den Arm auf den Bauch gelegt und die Armbanduhr ergab an dieser Stelle eine viel höhere Knochendichte als in den übrigen Lumbalwirbeln.

* Dual Energy X-Ray Absorptiometry

Quelle: Kongressbericht 130. Kongress der DGIM