Kinder brauchen Wälder Grüne Umgebung, höhere Knochendichte
Wie stark das Skelett im Alter ist, wird maßgeblich zu Beginn des Lebens bestimmt. Denn die maximale Menge an Knochen, die als Peak Bone Mass im jungen Erwachsenenalter vorhanden ist, hängt von der Knochenmasse ab, die während der Wachstumsjahre gebildet wird.
Knochenaufbau in der Jugend ist entscheidend
Aus diesem Grund ist der Knochenaufbau in der Jugend entscheidend dafür, wann bei einem Menschen später die Osteoporose einsetzt, schreiben Dr. Hanne Sleurs vom Zentrum für Umweltwissenschaften der Universität Hasselt und ihr Team. Beim Aufbau von Knochenmasse können außer genetischen Faktoren auch der Lebensstil (Ernährung und Bewegung) sowie Umgebungsfaktoren eine Rolle spielen.
Die Wissenschaftler haben untersucht, welchen Einfluss eine naturnahe Umgebung hat. In ihre prospektive Geburtskohortenstudie waren 327 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren eingeschlossen, die über vier bis sechs Jahre beobachtet wurden. Die per Ultraschall gemessene Knochendichte hat man zum Umfang der Grünflächen in der näheren Umgebung der Kinder in Beziehung gesetzt. Waren am Wohnort im Umkreis von 500 Metern überdurchschnittlich viele Wälder und Wiesen vorhanden, führte das bei den Mädchen und Jungen zu einer signifikant höheren Knochendichte.
Wohnortnahes Grün sollte erhalten werden
Mehr grüne Areale innerhalb eines Umkreises von 1.000 m ergaben zudem ein deutlich niedrigeres Risiko einer geringeren Knochendichte im Vergleich zu einer geschlechtsspezifischen 10. Perzentile. Besonders gesundheitsfördernd, so ein weiteres Ergebnis, waren Flächen. Die Konservierung und Ausweitung von wohnortnahem Grün, schreiben die Autoren, scheint eine geeignete Maßnahme, um das spätere Fraktur- und Osteoporoserisiko zu reduzieren.
Quelle: Sleurs H et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e2350214; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.50214