Kopfschmerzerkrankungen Nicht alle Auslöser meiden
Das daraus resultierende Vermeidungsverhalten sollte in der Behandlung der Erkrankung thematisiert werden, betonte Dr. Timo Klan, klinischer Psychologe von der Universitätsmedizin Mainz.
Dabei gibt es keine Maßnahme, die für alle Patienten gleichermaßen passt, sagte Dr. Klan. Das Triggermanagement müsse daher auf den individuellen Patienten abgestimmt werden. Das Vermeiden von Auslösern ist nicht immer der beste Weg, denn damit steigt die Sensitivierung womöglich weiter an. Der Psychologe empfiehlt zunächst eine Analyse der Trigger anhand des Kopfschmerztagebuchs und eines Fragebogens wie beispielsweise dem Headache Triggers Sensitivity and Avoidance Questionnaire, den es auch als Kurzform gibt (HTSAQ-SF).
Für jeden Trigger sollte im Detail mit dem Patienten geprüft werden, ob eine Vermeidung sinnvoll ist oder ob eine generelle oder graduierte Exposition vielleicht doch die besere Variante darstellt. So kann man durchgemachte Nächte als Kopfschmerz-Trigger wohl recht leicht aufgeben. Bei sportlicher Aktivität hingegen könnte eine graduierte Exposition sinnvoll sein. Und wenn ein gelegentlicher Kinobesuch Kopfschmerzen triggert, kann das womöglich akzeptabel sein, wenn es dem Patienten das wert ist. Die Erfahrungen zeigen dann, ob die Strategie des Triggermanagements noch angepasst werden muss.
Quelle: 96. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie