Vielsitzende müssen sich bewegen Öfter Stehen ist keine Lösung
Stehen ist keine geeignete Strategie, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Vielsitzenden zu reduzieren. So lautet das Ergebnis einer Kohortenstudie auf Grundlage von Daten der UK Biobank.
83 013 Probanden (Durchschnittsalter 61,3 Jahre) hatten über sieben Tage einen Bewegungssensor getragen, um ihre Aktivität zu dokumentieren. Während des Follow-ups von bis zu acht Jahren traten 6829 kardiovaskuläre Ereignisse (koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz und Schlaganfall) auf. 2042 Personen entwickelten orthostatische Kreislauf-Erkrankungen, definiert als chronisch venöse Insuffizienz, Krampfadern, venöse Ulzera oder orthostatische Hypotonie.
Längeres Sitzen über zehn Stunden hinaus steigerte die Gefahr für kardiovaskuläre Ereignisse. Mit jeder zusätzlichen Stunde erhöhte sich das Risiko. Auch Sitzen und Stehen in Kombination über mehr als zwölf Stunden am Tag erhöhte das Risiko, welches sich ebenfalls mit jeder weiteren Stunde verschärfte. Langes Stehen hatte zwar keinen Einfluss auf das kardiovaskuläre Risiko, dafür nahm die Gefahr für orthostatische Kreislauf-Erkrankungen zu.
Demnach sind Stehpulte nach Meinung der Studienautoren nicht der richtige Ansatz. Vielmehr sei körperliche Aktivität der Schlüssel zur Verringerung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Quelle: Ahmadi MN et al. Int J Epidemiol 2024; 53: dyae136; doi: 10.1093/ije/dyae136