Offenwinkelglaukom mit selektiver Laser-Trabekuloplastik therapieren
Die Wirksamkeit der Laser-Trabekuloplastik beim Offenwinkelglaukom ist gesichert und im Gegensatz zu ihren Anfängen mit dem Argon-Laser schont die „sanfte“ selektive Laser-Technik das umliegende Gewebe. Dennoch ist sie derzeit bei der Erkrankung nur Methode der zweiten Wahl, schreiben Dr. Jonathan W. Young und Dr. Joseph Caprioli von der University of California in Los Angeles. Das könnte sich aber nun ändern, nachdem die Ergebnisse einer randomisierten britischen Studie veröffentlicht wurden.
Darin haben Dr. Gus Gazzard vom Moorfield Eye Hospital in London und seine Kollegen insgesamt 718 neu diagnostizierte Patienten mit Offenwinkelglaukom in einem oder beiden Augen aufgenommen. Voraussetzung war, dass sie bisher nicht am Auge operiert worden waren. Sie wurden entweder mit der selektiven Laser-Trabekuloplastik (SLT) oder mit den üblichen Tropfen behandelt.
Nach drei Jahren Beobachtungszeit fanden die Forscher heraus, dass die gesundheitsbezogene Lebensqualität in beiden Gruppen gleich gut war. 74 % der mit SLT behandelten Patienten brauchten auch nach 36 Monaten keine Augentropfen mehr, um den intraokulären Druck im Zielbereich zu halten.
Keine schweren Nebenwirkungen
Bei 93 % der SLT-Patienten befand sich der Augeninnendruck auch bei wiederholten Visiten im Normbereich, mit Augentropfen gelang dies nur 91 %. Keiner der gelaserten Patienten benötigte eine Glaukom-Operation. Zudem traten unter der SLT keine schweren Nebenwirkungen auf. Die Kommentatoren errechneten weiterhin, dass die SLT zwar anfänglich mit höheren Kosten zu Buche schlug. Über die drei Jahre hinweg jedoch amortisierte sich die anfängliche Investition, und letztlich war die SLT sogar kostengünstiger als die konservative Therapie.
Quellen:
Young JW, Caprioli J. Lancet 2019; 393: 1479-1480
Gazzard G et al. A.a.O.: 1505-1516