Perityphlitischen Abszess immer operieren
Akute perityphlitische Abszesse werden in der Regel mit Antibiotika plus Drainage erstversorgt. Meist klingt das entzündliche Geschehen unter dieser konservativen Behandlung ab. Optional kann nach 2–3 Monaten intervallappendektomiert werden. Dr. Jari Mällinen, Department of Surgery im Oulu University Hospital, und seine Kollegen sind dafür, dieses Vorgehen zu favorisieren – vor allem bei Patienten über 40.
Ihre Entscheidung beruht auf der Beobachtung von 60 Erwachsenen mit per CT diagnostiziertem perityphlitischem Abszess. Nach erfolgreicher nicht-operativer Behandlung der Periappendizitis wurden die Patienten randomisiert entweder einer Intervallappendektomie oder der Beobachtung per MRT zugewiesen.
In weiteren Verlauf ihrer Studie, die zwischen 2013 und 2016 in fünf finnischen Krankenhäusern durchgeführt wurde, fanden die Chirurgen bei 10 der 60 Patienten während der geplanten Intervallappendektomie Neoplasien – alle Betroffenen waren älter als 40 Jahre. Die Studie wurde in der Folge aufgrund ethischer Bedenken vorzeitig beendet.
Jeder fünfte Patient entwickelte eine Neoplasie
Zusammen mit zwei weiteren, nach Studienende diagnostizierten Neoplasien ergab sich eine Inzidenz von insgesamt 20 %. Bezogen auf die Risikogruppe der über 40-Jährigen (N = 41) lag die Rate bei 29 %. Zu Todesfällen kam es nicht, die Gesamtmorbiditätsrate der Intervallappendektomie lag bei 10 %.
Quelle: Mällinen J et al. JAMA Surg 2018; online first