Blasenkrebs pT0-Histo nach zweiter TUR als Kriterium
Etwa jedes fünfte nicht-muskelinvasive Blasenkarzinom wird im T1-Stadium diagnostiziert. Eine erste transurethrale Resektion (TUR) wird gewöhnlich wiederholt und daraufhin erfolgt die intravesikale Instillation von Bacillus Calmette-Guérin (BCG), erinnerte Prof. Dr. Dr Hiroshi Kitamura, Universität Toyama. Ob diese überhaupt Sinn ergibt, wenn sich nach der zweiten Resektion kein Tumor mehr findet (pT0), ist unklar.
In eine Phase-3-Nicht-Unterlegenheitsstudie wurden 513 Personen eingeschlossen, deren High-grade-Blasenkarzinom initial das Stadium pT1 aufwies; 263 von ihnen, die nach der zweiten TUR ein pT0-Stadium aufwiesen, erhielten 1:1 randomisiert eine BCG-Instillation oder ein „Watchful Waiting“. Den primären Endpunkt bildete das rezidivfreie Überleben (RFS).
BCG versus Watchful Waiting
Nach fünf Jahren lebten mit BCG vs. Watchful Waiting 81,8 % 86,5 % rezidivfrei (HR 0,69; p für Nicht-Unterlegenheit = 0,00102). Eine Nicht-Unterlegenheit der Beobachtung fand sich auch in verschiedenen Subgruppen. Das Fünf-Jahres-OS betrug 91,7 % vs. 92,0 % (HR 0,64;). Ähnlich fielen die Ergebnisse für das metastasenfreie Überleben mit Organerhalt aus. Das intravesikale RFS war mit der BCG-Instillation tendenziell besser.
Nebenwirkungen im BCG-Arm umfassten Fieber, Fatigue, Hämaturie, erhöhte Harnfrequenz und Schmerzen im Harntrakt. Für Erkrankte mit hochgradigem T1-Blasenkarzinom, die bei der zweiten TUR keinen Resttumor mehr aufweisen, könnte sich das Watchful Waiting als neuer Standard etablieren, resümierte Prof. Kitamura.
Quelle:
Kitamura H. et al. ESMO Congress 2024; Abstract 1963O