Der Lumbalgie davonspazieren Regelmäßiges Gehen verhindert Rezidive

Autor: Maria Weiß

Angeleitetes Gehen sei demnach eine leicht zugängliche, kostengünstige und sichere Intervention, um  Rückenschmerzrezidiven vorzubeugen. Angeleitetes Gehen sei demnach eine leicht zugängliche, kostengünstige und sichere Intervention, um Rückenschmerzrezidiven vorzubeugen. © staras – stock.adobe.com

Ein unspezifischer akuter Kreuzschmerz neigt zu Rezidiven: Rund 70 % der Betroffenen erleiden innerhalb von zwölf Monaten eine erneute Episode.

Dr. Natasha Pocovi von der Macquarie University in Sydney hat gemeinsam mit Koautorinnen und -autoren untersucht, ob sich die Häufigkeit von Rezidiven durch ein angeleitetes Gehtraining reduzieren lässt.

Ausgewertet wurden die Daten von 670 Personen im Alter von durchschnittlich 54 Jahren, darunter 81 % Frauen. Alle hatten binnen eines halben Jahres vor Studienbeginn nicht-spezifische, mindestens 24 Stunden anhaltende lumbale Rückenschmerzen erlebt, die sie in ihrer Aktivität moderat oder stärker eingeschränkt hatten. Vorab waren Personen ausgeschlossen worden, die aufgrund von Komorbiditäten kein körperliches Training durchführen konnten oder die ohnehin regelmäßig aktiv waren.

An fünf Tagen pro Woche jeweils 30 Minuten Gehen

Die Teilnehmenden der Interventionsgruppe hatten über einen Zeitraum von sechs Monaten insgesamt fünf Termine mit einer Physiotherapeutin oder einem -therapeuten, der mit ihnen ein Programm für das regelmäßige Gehen entwickelte und als Coach fungierte. Ziel war es, nach Ende des halben Jahres an fünf Tagen in der Woche mindestens 30 Minuten zu gehen, diese Vorgabe konnte aber individuell angepasst werden. Die Kontrollgruppe unternahm nichts weiter.

Nach 12 bis 36 Monaten wurde Bilanz gezogen. Tatsächlich erwies sich das Gehen als effektiv gegen neue Schmerzattacken: Die mittlere Zeit bis zu einem Rezidiv betrug bei den körperlich aktiven Teilnehmenden 208 Tage, in der Kontrollgruppe waren es 112 Tage. Die Rate an unerwünschten Ereignissen war in beiden Gruppen in etwa gleich hoch, wobei in der Interventionsgruppe etwas häufiger über Beschwerden im Bereich der Beine und Füße geklagt wurde.

Angeleitetes Gehen sei demnach eine leicht zugängliche, kostengünstige und sichere Intervention, um  Rückenschmerzrezidiven vorzubeugen, schreiben die Forschenden.

Quelle: Pocovi NC et al. Lancet 2024; 404: 134-144; DOI: 10.1016/S0140-6736(24)00755-4