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Herzstillstand mit neurologischen Folgen Regelungen zum Reanimationsstopp nach Asystolie sind gerechtfertigt

Unterschiedlich geregelt ist, ob der Rettungsdienst Wiederbelebungsmaßnahmen unterlassen oder beenden darf. Erlaubt ist es z. B. in Nordamerika und Australien und betrifft dort bis zu 75 % der Fälle.
Anders sieht es in Japan aus, schreibt ein Team um Prof. Dr. Junki Ishii von der Universität Hiroshima. Dort wird die Herz-Lungen-Wiederbelebung bei allen Betroffenen unabhängig vom initialen Herzrhythmus einheitlich durchgeführt. Die Forschenden wollten daher wissen, wie das Outcome ist und ob erweiterte Maßnahmen im Rahmen der Reanimation (Advanced Life Support, ALS) außerhalb der Klinik mit günstigen Ergebnissen verbunden sind.
Sie werteten die zwischen 2014 und 2020 in einem landesweiten prospektiven Register gesammelten Daten von Personen mit außerklinischem Herzstillstand und anfänglicher Asystolie aus. Der primäre Endpunkt war ein günstiges neurologisches Ergebnis nach 30 Tagen, definiert als Wert von 1 oder 2 auf der Skala der Cerebral Performance Category. Die Kohorte umfasste 35.843 Betroffene (medianes Alter 77 Jahre; 42,6 % Frauen), von denen 93,9 % außerklinische Reanimationsmaßnahmen im Sinne von ALS und der intravenösen Gabe von Adrenalin erhielten.
Den primären Endpunkt erreichten nur 0,2 % (n = 67). Weder die ALS noch Adrenalin trugen in relevanter Weise dazu bei. Beides war jedoch signifikant mit dem 30-Tage-Überleben verbunden (Odds Ratio 1,45 bzw. 1,81). Die 90-Tage-Überlebensrate sank hingegen im Studienverlauf. Eine signifikante Verbesserung der Outcomes von 2014 bis 2020 fanden die Forschenden nicht. Angesichts der Ergebnisse halten sie Regeln zur Beendigung der Wiederbelebungsmaßnahmen bei diesem Patientenkollektiv für gerechtfertigt.
Quelle: Ishii J et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e2445543; doi: 10.1001/jamanetworkopen.2024.45543