
Rhinitischer Rückzug Remissionsraten bis zu 21 % bei Pollenallergie

Neue Studien belegen, dass auch Patientinnen und Patienten, die erst nach dem 40. Lebensjahr ein sog. Late-Onset-Asthma entwickeln, zuvor eine pollenbedingte AR hatten. Voraussetzung ist eine Sensibilisierung, z. B. auf Baum- oder Gräserpollen, erinnerte der Referent. IgE-Antikörper im Blut behält man in der Regel ein Leben lang, nur bei wenigen Menschen fällt der Titer wieder ab. Doch sind positive Ergebnisse im Prick-Test oder nachgewiesene Antikörper in jedem Fall gleichbedeutend mit Allergie?
Nachbeobachtung lief über 24 Jahre
Studienergebnisse aus Schweden liefern neue Erkenntnisse zu dieser Frage. Anhand einer Langzeitbeobachtung über 20 Jahre wurde der natürliche Verlauf von Sensibilisierung und Rhinitis dokumentiert. In die Auswertung flossen die Daten von 1.137 Teilnehmenden der BAMSE*-Kohorte ein, die zwischen 1994 und 1996 auf die Welt gekommen waren. Sie wurden jeweils im 4., 8., 16. und 24. Lebensjahr untersucht.
Sensibilisierungen auf Birke und/oder Gräser fanden sich im Alter von vier Jahren bei 12,6 % der Kinder, mit acht Jahren bei 20,2 % und bei den beiden letzten Kontrollterminen bei etwa einem Drittel (33,7 % bzw. 34,8 %). Während lediglich 2,3 % bereits als Kleinkinder Rhinitissymptome zeigten, steigerte sich die Rate auf zunächst 10,5 % im Grundschulalter bis zu 25,3 % mit 24 Jahren. Drei von vier Teilnehmenden, die schon als Kind betroffen waren, klagten auch mit 24 Jahren über AR. Es blieb allerdings immer ein gewisser Anteil, der zwar sensibilisiert war, aber über die Jahre keine Beschwerden entwickelte.
Während zwischen dem 4. und dem 8. Lebensjahr alle Kinder ihre Rhinitis behielten, zeigten sich in der Jugend und im jungen Erwachsenenalter Remissionsraten von 13,4 % bzw. 21,5 %. Je geringer das IgE zu Beginn gewesen war und je weniger Polysensibilisierungen sich nachweisen ließen, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer Remission.
* Barn Allergi Milieu Stockholm Epidemiologic
Quelle: Medical-Tribune-Bericht