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Tascheninfektionen Risikofaktoren für Device-Infektion identifiziert

Autor: Alexandra Simbrich

Die allgemein vermehrte Komplikationsrate beruhte den Autoren zufolge vorrangig auf der Zunahme von Tascheninfektionen. Die allgemein vermehrte Komplikationsrate beruhte den Autoren zufolge vorrangig auf der Zunahme von Tascheninfektionen. © Science Photo Library / Massee, Arno
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Die Komplikationsrate kardialer Devices steigt. Hauptursache sind vermehrte Tascheninfektionen. Diese treten vor allem bei Implantation komplexer Geräte und bei Nachoperationen auf.

Bei kardialen elektronischen Implantaten (cardiac implantable electronic devices, CIED) kann es zu Infektionen kommen – eine schwerwiegende Komplikation, deren klinische Bedeutung in den letzten Jahren zugenommen hat. Über die Risikofaktoren dafür war bisher wenig bekannt. Ein dänisches Team hat dazu eine Kohortenstudie durchgeführt.

Die Forscher werteten Daten von über 84.000 Patienten und mehr als 108.000 Implantationen aus. Nach einem Follow-up von fast 460.000 CIED-Jahren zählten sie insgesamt 1.556 CIED-Infektionen, die eine Explantation erforderlich machten, darunter 1.022 lokalisierte Tascheninfektionen und 534 systemische.

Jegliche Art von CIED-Nachoperationen, komplexere Geräte und jüngeres Alter waren mit dem höchsten Risiko für eine Tascheninfektion verbunden. Ein erhöhte Gefahr für systemische Infektionen zeigte sich hingegen vor allem, wenn Risikofaktoren für eine Bakteriämie bestanden, z.B. bei schwerer Niereninsuffizienz.

Frühere Herzklappenoperationen erhöhten das Risiko für jegliche Infektion. Andere potenzielle Einflussfaktoren wie kongestive Herzinsuffizienz, KHK, Malignome, COPD oder temporäre Schrittmacher zeigten keine signifikanten Zusammenhänge. Die allgemein vermehrte Komplikationsrate beruhte den Autoren zufolge vorrangig auf der Zunahme von Tascheninfektionen. Sie lassen sich vor allem auf chirurgische Maßnahmen zurückführen.

Quelle: Olsen T et al. Eur Heart J 2022; 00: 1-13; DOI: 10.1093/eurheartj/ehac576