Schokolade vor dem Essen hilft beim Abnehmen

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Schokolade macht nicht nur glücklich, sondern auch schlank. Schokolade macht nicht nur glücklich, sondern auch schlank. © iStock.com/Eva-Katalin

„Schokolade löst keine Probleme, aber ein Apfel auch nicht“: Damit rechtfertigen Naschkatzen gerne ihr Verhalten. Doch das müssen sie gar nicht, denn die Kakaofrucht hat viele positive Wirkungen.

Wörtlich übersetzt heißt der Name des Kakaobaums Theobroma cacao „göttliches Getränk“, erklärte Professor Dr. Peter E. Ballmer von der Klinik für Innere Medizin am Kantonsspital Winterthur. Die Bohnen enthalten nicht nur Stimulanzien wie Koffein oder Theobromin, sondern sind auch reich an Flavonoiden, die antioxidativ wirken.

Untersuchungen eines Indianerstammes in Panama, der täglich reichlich (230 ml) unverarbeitete Schokogetränke zu sich nahm, zeigten, dass nur wenige Zugehörige an Hypertonie oder kardiovaskulären Krankheiten litten. Tatsächlich gibt es Untersuchungen, die eine ganze Reihe positiver Effekte der Flavonoide belegen.

Sie senken das Risiko für Schlaganfälle, KHK, Hypertonie – und überraschenderweise auch für Karies und Übergewicht. Kognition und Stimmung bessern sich durch den Genuss, die Aktivierung der Thrombos nimmt ab und die Insulinsensitivität steigt. Das Gehirn wird besser durchblutet, neuroinflammatorische ZNS-Prozesse gehen zurück, zudem schützen die Flavonoide vor degenerativen Entwicklungen und modulieren die neuronalen Funktionen.

Den höchsten Gehalt weisen die Bohnen selbst auf, in der Endform Schokolade ist es vor allem die dunkle Variante mit einem Kakaoanteil von 80 %, die Nutzen bringt. 30 Gramm davon sorgen für ein starkes Sättigungsgefühl und 100 Gramm, zwei Stunden vor einer Mahlzeit verspeist, reduzieren im Vergleich zu Milchschokolade die nachfolgende Energieaufnahme um 8 %.

Epicatechin und Quercetin fördern die Lipolyse

Das erklärt zum Teil das Adipositasparadoxon im Zusammenhang mit dem Konsum. Darüber hinaus haben aber auch die Inhaltsstoffe Epicatechin und Quercetin sowie Koffein Anteil daran. Die ersten beiden fördern die Lipolyse im Fettgewebe und die Oxidation von Fetten, gleichzeitig sinkt die Produktion von Fettsäuren. Das Stimulans hat generell einen gewichtsreduzierenden Effekt.

Wie vom Kaffee bekannt, kann das Alkaloid aber auch Tachy­arrhythmien oder Schlafstörungen begünstigen sowie mit Medikamenten, z.B. oralen Antikoagulanzien, interagieren. Ansonsten gibt es nur wenige „Nebenwirkungen“ von Schokolade, manche Menschen klagen über Magen-Darm-Beschwerden oder Migräneattacken nach dem Naschen.