Patient Reported Outcomes Selbsteinschätzung von Patienten in der Radioonkologie
Patient Reported Outcomes beschreiben die Äußerungen von Patienten über den eigenen Gesundheitszustand ohne Interpretation einer anderen Person, beispielsweise Ärzten oder Angehörigen. Zu diesen „PRO“ zählt die Lebensqualität der Betroffenen, „die zwar etwas Subjektives ist, wir aber trotzdem messbar machen wollen“, erklärte Professor Dr. Dirk Vordermark, Universität Halle-Wittenberg.
124 subjektive Fragen für objektive Einschätzung
In der Regel greift man dafür auf strukturierte Fragebogen wie jenem der EORTC* Quality of Life Group zurück. Der EORTC-QLQ-C30 kombiniert den Basisfragenkatalog C30 mit Organmodulen, also speziellen Fragebogen, die sich auf verschiedene Tumorentitäten oder auf bestimmte Teilbereiche der Symptombelastung wie die Fatigue beziehen. Da häufig auch für objektive Maße subjektive Einschätzungen der Patienten benötigt werden, stoßen etablierte Instrumente wie das CTCAE** zur Erfassung der Toxizität an ihre Grenzen, führte der Referent aus.
Die Neuentwicklung PRO-CTCAE soll die Schnittstelle zwischen objektiv und subjektiv schließen. Mit dem System lassen sich 78 CTCAE-Toxizitäten durch 124 Fragen an die Erkrankten eindeutig klassifizieren. Die Angaben beziehen sich dabei auf Schweregrad, Häufigkeit der bzw. Beeinträchtigung durch Symptome.
„Ein kurzer Blick auf den alten Patienten“
Quelle: Schmidt H et al. J Geriatr Oncol 2017; 8: 262–270; DOI: 10.1016/j.jgo.2017.04.002
* European Organization for Research and Treatment of Cancer
** Common Terminology Criteria for Adverse Events
1. Steinmann D. et al. BMC Cancer 2012; 12: 283; DOI: 10.1186/1471-2407-12-283
2. Yeung A et al. J Clin Oncol 2020; 38: 1685-1692; DOI: 10.1200/JCO.19.02381
3. Denis F et al. JAMA 2019; 321: 306-307; DOI: 10.1001/jama.2018.18085
Quelle: Vordermark D, Thieme AH. jDEGRO: PROMs & Survivorship – Die Zeit danach im Fokus; 27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (virtuell)