So werden CAR-T-Zellen für solide Tumoren effektiver
Adoptive Zelltherapien sind für die Behandlung solider Krebsarten wie Pankreaskarzinome bisher wenig erfolgreich. Das ist unter anderem durch die schlechte Akkumulation der transferierten T-Lymphozyten im Tumorgewebe zu erklären. Kollegen um Stefanie Lesch, LMU München, haben nun scheinbar einen Weg gefunden, die Effektivität der Therapie zu erhöhen. Das Forscherteam fand heraus, dass die Zellen muriner Bauchspeicheldrüsenkarzinome den Chemokinliganden CXCL16* exprimieren. Gleichzeitig fehlt den zytotoxischen T-Lymphozyten CXCR6** – der Rezeptor für CXCL16.
Transduzierten die Wissenschaftler CXCR6 in primäre T-Zellen, so ermöglichte dies deren Migration zu CXCL16 in vitro und in vivo. Zudem förderte die Expression von CXCR6 auf antigenspezifischen T-Zellen deren Adhäsion an Krebszellen, was zu einer besseren Erkennung und Abtötung des Karzinoms führte. Eine Ko-Transduktion von CXCR6 mit einem tumorspezifischen T-Zell- oder chimären Antigenrezeptor vereinfachte den Influx der T-Lymphozyten und erhöhte die Aktivität der Therapie in subkutanen Krebsmodellen.
CXCL16 sei auch auf menschlichen Pankreastumoren stark exprimiert, schreiben die Forscher. Das liefere die Rationale für eine weitere Verfolgung der Strategie. Die Vorbereitungen zu klinischen Studien laufen bereits.
* C-X-C Motif Chemokine Ligand 16
** C-X-C chemokine receptor type 6
Quelle: Pressemitteilung LMU Klinikum München Lesch S et al. Nat Biomed Eng. 2021; DOI: 10.1038/s41551-021-00737-6