„Man hat eine Blackbox-Therapie“ Über bestehende Unsicherheiten im Einsatz von Colchicin beim chronischen Koronarsyndrom

Autor: Dr. Sascha Gehrken

Bereits seit Jahrhunderten kommt Colchicin als Therapeutikum zum Einsatz. Illustrationen der Herbstzeitlosen finden sich daher auch in alten Medizinbüchern, so wie in diesem aus dem 16. Jahrhundert. Bereits seit Jahrhunderten kommt Colchicin als Therapeutikum zum Einsatz. Illustrationen der Herbstzeitlosen finden sich daher auch in alten Medizinbüchern, so wie in diesem aus dem 16. Jahrhundert. © Science Photo Library / British Library, Orawan – stock.adobe.com

Die wenigsten KHK-Patientinnen und -Patienten bekommen Colchicin. Dabei wird das Alkaloid in der aktuellen Leitlinie immerhin mit einer IIa-Indikation empfohlen. Ist die Zurückhaltung berechtigt?

Um Herzinfarkten, Schlaganfällen und Revaskularisierungen vorzubeugen, sollte bei KHK eine niedrig dosierte Colchicintherapie erwogen werden. So steht es in der 2024 aktualisierten ESC**-Leitlinie zum chronischen Koronarsyndrom. In der Vorversion gab es noch eine Kann-Empfehlung (Klasse IIb statt IIa, Evidenzlevel A). Unter Ärztinnen und Ärzten herrscht Unsicherheit darüber, wie man mit dieser Aufwertung umgehen soll. Das spiegelt sich auch in den Versorgungsdaten wider: Nur 0,0001 % der KHK-Betroffenen in Deutschland erhalten Colchicin. „De facto wird es in dieser Indikation nicht eingesetzt“, konstatierte Prof. Dr. Ulrich Laufs vom Universitätsklinikum Leipzig. Der Kollege gestand,…

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