Schlafmangel erhöht Diabetesrisiko Unter sechs Stunden wird’s riskant
Schlaf ist wichtig. Wie wichtig, verdeutlichen die Ergebnisse einer Kohortenstudie einer Gruppe um Dr. Diana Nôga von der Universität Uppsala. Darin untersuchten die Wissenschaftler den Zusammenhang von nächtlicher Schlafzeit und der Ernährungsweise mit dem Erkrankungsrisiko für einen Typ-2-Diabetes.
Die Analyse beruhte auf Daten der UK-Biobank aus den Jahren 2006 bis 2010. Die fast 250.000 Patienten im Alter von 38 bis 71 Jahren wurden anhand ihrer Schlafdauer vier Gruppen zugeordnet:
- normal (7–8 h)
- leicht verkürzt (6 h)
- mäßig kurz (5 h)
- sehr kurz (3–4 h)
Den Ernährungsstil bewerteten die Forscher anhand einer fünfstufigen Skala. Mit Angaben zur verzehrten Menge an rotem und stark verarbeitetem Fleisch sowie an Obst, Gemüse und Fisch konnten maximal fünf Punkte für die gesündeste Ernährung erreicht werden.
Über ein mittleres Follow-up von 12,5 Jahren entwickelten 3,2 % der Patienten einen Typ-2-Diabetes. Wer weniger als sechs Stunden schlief, hatte im Vergleich zu Normalschläfern ein signifikant höheres Diabetesrisiko. Bei fünf Stunden Schlaf stieg es um 16 %, bei drei bis vier Stunden um 41 %. Ein Ernährungsscore von vier oder mehr resultierte hingegen in einer Risikoverringerung. So ging ein Wert von fünf mit einem um 25 % niedrigeren Risiko einher als ein Wert von eins.
Keine Interaktion von Schlafdauer und Ernährung
Ließe sich also ein chronisches Schlafdefizit durch eine gesunde Kost kompensieren? Leider zeigen die beiden Variablen keinen Interaktionseffekt, erläutern die Autoren. Auch in der Gruppe mit dem höchsten Ernährungsscore blieb eine kürzere Schlafdauer mit einer erhöhten Gefahr für den Typ-2-Diabetes assoziiert. Es deute alles darauf hin, dass Menschen, die zu wenig schlafen, auch durch eine Ernährungsumstellung ihr Risiko für Typ-2-Diabetes nicht senken können.
Quelle: Nôga DA et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e241147; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.1147